Gold-Experte erwartet weiteren Höhenflug

30.12.2024 • 13:36 Uhr
Gold-Experte erwartet weiteren Höhenflug

Auch 2025 sollte für Goldinvestoren ein gutes Jahr werden. Bitcoin ist kein Gegenspieler.

Schwarzach 2024 war für Goldinvestoren ein ausgesprochen gutes Jahr: Mit rund 2620 Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm) ist das Edelmetall um knapp 27 Prozent mehr wert als zu Jahresbeginn. “Wir hatten mit unserem Goldpreismodell letztes Jahr 2660 Dollar prognostiziert”, freut sich Goldexperte Ronald Stöferle über seine Beinahe-Punktlandung. “Ich kann mir vorstellen, dass wir die 3000 Dollar im nächsten Jahr sehen.“

Langfristziel: 4800 US-Dollar

Den bisherigen Höhepunkt von rund 2790 Dollar erreichte der Goldpreis Ende Oktober, kurz vor der Präsidentenwahl in den USA. “Unser langfristiges Kursziel, und das haben wir ja schon 2020 verkündet und dafür viel Kritik eingeheimst, ist 4800 US-Dollar – und da bleiben wir ganz klar drauf”, sagt Stöferle, dessen Anlage- und Vermögensverwaltungsgesellschaft Incrementum mit Sitz in Liechtenstein jedes Jahr ihren in der Branche beachteten Report “In Gold We Trust” publiziert.

Ronald Stöferle
Goldexperte Ronald Stöferle. Incrementum

Trotz des derzeitigen Höhenfluges von Gold gilt: “Gold wird einen nicht von heute auf morgen reich, aber auch nicht arm machen”, so Stöferle. “Die zentrale Rolle von Gold ist der langfristige Kaufkrafterhalt und die Kaufkrafterhöhung über lange Zeiträume. Wieso? Weil der Goldbestand jedes Jahr lediglich mit 1,5 Prozent anwächst.” Derzeit betrage der Bestand rund 215.000 Tonnen, und jedes Jahr kämen etwa 3600 Tonnen dazu.

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Bitcoin ähnlich

Ähnlich sei es bei der Kryptowährung Bitcoin, die Gold nachempfunden sei und auch nicht beliebig inflationiert werden könne. Der Wert eines Bitcoins hat sich seit dem 1. Jänner dieses Jahres von gut 44.000 Dollar (42.166 Euro) auf zuletzt knapp 94.000 Dollar mehr als verdoppelt. Mitte Dezember wurden sogar mehr als 106.000 Dollar pro Bitcoin bezahlt.

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“Gold und Bitcoin haben sehr ähnliche Eigenschaften und wir sehen sie eher als verwandt an und nicht als Gegenspieler”, sagt Stöferle. Den Einwand, dass Bitcoin “nichts Reales” sei und deshalb von einem Tag auf den anderen wertlos werden könnte, lässt er nicht gelten. “Was ist der Wert eines van Gogh oder eines Rembrandt-Gemäldes, einer Nvidia-Aktie oder einer Immobilie im 1. Bezirk? So viel, wie die Leute bereit sind zu zahlen.” Dass sich Gold und Bitcoin gegenseitig das Wasser abgraben könnten, sieht Stöferle nicht, denn die Käuferschichten seien sehr unterschiedlich.