“Emilia Pérez” und “The Brutalist” räumen bei Golden Globes ab

Auszeichnungen in vier bzw. drei Sparten – “Shogun” und “Hacks” in TV-Kategorien erfolgreich.
Beverly Hills Der Musical-Thriller “Emilia Pérez” hat bei der 82. Verleihung der Golden Globes mit Auszeichnungen in vier Sparten die meisten Preise gewonnen, unter anderem in der Kategorie beste Komödie oder bestes Musical. Der zweite große Gewinner der Preisvergabe am Sonntagabend war “The Brutalist” mit dem Oscar-Preisträger Adrien Brody in der Hauptrolle: Das Werk wurde in drei Sparten geehrt, etwa in der Kategorie Bestes Drama.

Das dreieinhalbstündige fiktionale Historienepos setzte sich hier gegen “A Complete Unknown”, “Dune: Part Two”, “Nickel Boys”, “September 5” des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum und “Konklave” des österreichisch-schweizerischen Regisseurs Edward Berger durch. Erfolgreich war “Konklave” allerdings in der Drehbuch-Kategorie: Der britische Autor Peter Straughan nahm die erste Globe-Trophäe seiner Karriere entgegen. Sein Drehbuch ist eine Adaption des gleichnamigen Romans des Briten Robert Harris (“Vaterland”). Filmemacher Berger inszenierte aus dem Stoff einen packenden Film über Intrigen und Machtkämpfe bei der Kür eines neuen Papstes.

“Emilia Pérez” war mit Nominierungen in zehn Kategorien ins Rennen gegangen. Der fast vollständig auf Spanisch gedrehte Musical-Thriller erzählt die Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnen will. Bei den Golden Globes gewann der Thriller des französischen Regisseurs Jacques Audiard auch die Auszeichnung für den besten nicht-englischsprachigen Film sowie für den besten Filmsong. Die US-Schauspielerin Zoë Saldaña wurde für ihre Rolle in dem Film als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Auch für den Film “The Brutalist” wurde es eine preisträchtige Nacht: Brady Corbet gewann mit dem Drama auch die Auszeichnung in der Kategorie Bester Regisseur. Für Hauptdarsteller Brody wurde der Abend zum Karriere-Comeback: Er wurde mit dem Golden Globe für den Besten Schauspieler in einem Drama geehrt.

US-Filmstar Demi Moore (“The Substance”) wurde bei der Gala mit einem Golden Globe als beste Schauspielerin in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet. Der Schauspieler Sebastian Stan (“A Different Man”) wurde in dieser Sparte als bester männlicher Darsteller geehrt. Moore, die mit ihrer Auszeichnung für einen weiteren großen Comeback-Moment des Abends sorgte, sagte in ihrer Dankesrede, sie sei vor Jahrzehnten von einem Hollywood-Produzenten als “Popcorn-Schauspielerin” bezeichnet worden. “Ich habe es geglaubt und es hat mich mit der Zeit zerstört”, so die 62-jährige US-Schauspielerin. Aber dann habe plötzlich “dieses magische, kühne, mutige, unkonventionelle und völlig verrückte Drehbuch mit dem Titel “The Substance” auf meinem Schreibtisch gelegen und das Universum hat mir gesagt: ‘Du bist noch nicht fertig.”

Das opulente Historiendrama “Shogun” und die smarte Showbiz-Comedy “Hacks” gewannen bei den Golden Globes Preise als beste Serien des Jahres. Die Literaturverfilmung “Shogun” wurde von der Auslandspresse in Hollywood zur besten Dramaserie des Jahres erklärt. Hiroyuki Sanada und Anna Sawai gewannen auch den Golden Globe als beste Drama-Hauptdarsteller. Tadanobu Asano wurde als bester TV-Nebendarsteller ausgezeichnet und hielt eine enthusiastische Rede. Die Historienserie über japanische Samurai-Kultur hatte im September bereits 18 Emmy Awards gewonnen, ein neuer Rekord für die TV-Preise.

Bei den Miniserien lag der Stalker-Thriller “Baby Reindeer” vorne. Jessica Gunning siegte auch als beste TV-Nebendarstellerin. Beste Hauptdarstellerin einer Miniserie wurde Jodie Foster für die Krimiserie “True Detective”. Den Golden Globe als bester Hauptdarsteller bekam Colin Farrell für den “Batman”-Ableger “The Penguin”.