Unfallbilanz für 2024: Bei den Passanten vor allem Senioren gefährdet

Für Vorarlberg zeigt die Unfallbilanz in eine positive Richtung. Bei den Passanten sind auffallend viel Ältere betroffen.
Bregenz, Wien Nicht nur für Vorarlberg, auch für das gesamte Bundesgebiet war 2024 ein Jahr mit vergleichsweise wenig Verkehrstoten. Auffällig ist aber, dass unter den Passanten eine Altersgruppe dominiert.
Mit 349 Menschen, die laut den vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt sind, kann das Innenministerium (BMI) den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 vermelden. Das bedeutet zudem einen Rückgang von 13,2 Prozent gegenüber 2023, als 402 Menschen starben. Nur im ersten Corona-Jahr (2020) gab es mit 344 Getöteten noch weniger Opfer im Straßenverkehr.
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349 Verkehrstote sind weniger als ein Achtel der Todesopfer vom Jahr 1972, rechnete das BMI vor. In diesem bisher “schwärzesten Jahr” der Unfallstatistik gab es 2948 Tote. Seither hat sich die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in Österreich von 2,5 Millionen auf 7,3 Millionen im Jahr 2024 nahezu verdreifacht. Und noch vor zwölf Jahren (2012) mussten mit 531 Getöteten deutlich mehr als 500 Verkehrstote beklagt werden.
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Die meisten Verkehrstoten gab es 2024 in Niederösterreich mit 83 und in Oberösterreich mit 72 zu beklagen, die geringste Zahl wurde in Vorarlberg mit sieben registriert. Nur in Wien gab es mit 20 nach 12 Todesfällen 2023 eine Zunahme, Niederösterreich und Vorarlberg verzeichneten 2024 sogar die geringsten Zahlen an Verkehrstoten seit 60 Jahren.
Zwei von drei getöteten Passanten über 65
Bei den 349 tödlichen Verkehrsunfällen verloren 147 Pkw-Insassen ihr Leben, 82 Motorradfahrer (davon 27 mit Leichtmotorrädern), 46 Fußgänger, 32 Radfahrer (davon 20 mit Elektro-Fahrrädern), 21 Lkw-Insassen (davon 13 im Klein-Lkw) – gegenüber dem Vorjahr gab es somit überwiegend Rückgänge, nur die Zahl der getöteten Lkw-Insassen stieg leicht an. Zwei Drittel der getöteten Passanten gehörten der Generation 65 plus an, warnt der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). “Unser Verkehrssystem nimmt auf die Schwächsten im Verkehr zu wenig Rücksicht. Es braucht verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem”, betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky, da drei von vier Passantenunfälle innerorts geschahen. In Vorarlberg starb 2024 ein Passant durch einen Verkehrsunfall, trauriger Spitzenreiter ist die Steiermark mit elf.
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Vier Kinder im Alter bis 14 Jahre kamen im Straßenverkehr 2024 ums Leben, davon drei als Pkw-Insassen und ein Kind als Fußgänger. Kein Kind im Alter von sechs bis 15 Jahren kam 2024 bei einem Schulwegunfall ums Leben.
Hauptursachen unverändert
Als Hauptursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten nach wie vor Unachtsamkeit bzw. Ablenkung (33,1 Prozent), es folgt die nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (23,6 Prozent) sowie die Vorrangverletzung (13,5 Prozent) – Drogen oder Medikamente waren bei 24 oder 6,9 Prozent der tödlichen Unfälle gegeben.
Gegenüber 2023 kam es etwa zu weniger Unfällen durch Fehlverhalten von Fußgängern, bei den Hauptursachen Alkohol, Drogen oder Medikamente gab es indes Anstiege, berichtete das BMI. 247 Verkehrsteilnehmer (71,0 Prozent) kamen im Jahr 2024 im Freiland ums Leben, 101 oder 29,0 Prozent im Ortsgebiet.