Bernhard Amann mit deftigen Attacken gegen die Maria Ebene

Bernhard Amann teilt kräftig aus und fordert den Rücktritt des Kuratoriums der Stiftung.
Frastanz In deftiger Manier zieht Ex & Hopp-Obmann Bernhard Amann gegen das Suchtkrankenhaus Maria Ebene bzw. das dahinterstehende Kuratorium vom Leder. Auf Maria Ebene sei die Kacke am Dampfen, und das Kuratorium schaue zu, schreibt er in einer Aussendung. Die Schließung der Therapiestation Lukasfeld bezeichnet er als fatale Fehlentscheidung, der Zugang zur Suchtambulanz sei massiv beschränkt, es fehle an Personal, auch medizinischem, was zur Folge habe, dass nur 40 bis 50 der insgesamt 63 Betten belegt werden könnten. Primar Philipp Kloimsteiner nennt Amann dezidiert „eine Fehlbesetzung“. Aus seiner Sicht müsste aufgrund der personellen Situation und der bestehenden fachärztlichen Unterversorgung das Krankenhaus geschlossen werden. Dem Kuratorium der Stiftung wirft er vor, dem Zustand seit sechs Jahren zuzuschauen und seiner Aufsichtspflicht in keiner Form gerecht zu werden. Außerdem fragt er, was Land und Ärztekammer tun: „Wissen sie von diesen Missständen und verschließen die Augen davor oder lässt man sie im Unklaren?“

Auf Terminambulanz umgestellt
Dem Vorsitzenden des Kuratoriums, Manfred Brunner, fällt es schwer, diese Attacken nachzuvollziehen. Einige Richtigstellungen von seiner Seite: „Die Suchtambulanz wurde bereits während Corona auf eine Terminambulanz umgestellt. Es zeigt sich, dass eine koordinierte und strukturierte Terminvergabe einen Benefit für Patienten und Personal hat.“ Was die ehemalige Therapiestation Lukasfeld angeht, werde die Nachnutzung des Gebäudes aktuell diskutiert. Brunner wehrt sich gegen die Aussage, das Lukasfeld sei geschlossen: „Stimmt so nicht, das betrifft die Immobilie, nicht aber die Betten, die sind alle in Betrieb.“ Die Zusammenführung mit dem Suchtkrankenhaus wird damals wie heute mit Effizienzgründen und neuen Therapieansätzen argumentiert. „Wir können das Personal gezielter und umfassender einsetzen und damit eine bessere Versorgung der Patienten gewährleisten“, erklärt Manfred Brunner. Apropos Betten: Es würden ständig bis zu 83 Patienten professionell betreut. Die stationäre Auslastung konnte demnach im vergangenen Jahr auf rund 90 Prozent gesteigert werden. „In den letzten knapp fünf Jahren musste in den Einrichtungen der Stiftung Maria Ebene kein Bett gesperrt werden“, kontert Brunner den Vorwürfen.
Suchttherapien im Wandel
Zudem hätten sich die Therapien gewandelt. Patienten seien oft mehrfach abhängig, deshalb gehe es in erster Linie darum, das Suchtverhalten und nicht mehr nur einzelne Süchte zu behandeln. Das erfordere natürlich Änderungen in der Organisation. Der Vorsitzende betont, dass das gesamte Kuratorium sowohl hinter dem Konzept als auch hinter Primar Kloimsteiner stehe. Brunner fügt noch an, dass es sich beim Kuratorium um ein Expertengremium handelt, dem Vertreter von Kirche, Caritas, dem Land sowie den Suchtberatungsstellen Clean angehören.

Bernhard Amann schreibt, die „heutige Lage ist alles andere als positiv“. Er fordert den „sofortigen Rücktritt des Kuratoriums der Stiftung Maria Ebene wegen jahrelanger fehlender Aufsichtspflicht und eine Neuordnung mit kompetenten Personen“. Als Übergangslösung bringt er die ehemaligen Primarii Reinhard Haller und Albert Lingg ins Spiel. Amann ist überzeugt: „Sie könnten die Stiftung Maria Ebene in kompetente und ruhigere Wasser führen.“