Literaturpreis des Landes Vorarlberg geht an Tobias March

Isabell Natter, Bianca Tschaikner und Merlin Sebastian Miller erhalten Arbeitsstipendien.
Bregenz Die Kunstkommission Literatur hat über die Vergabe des Literaturpreis des Landes Vorarlberg entschieden: Aus 36 Einreichungen – allesamt Textproben aus unveröffentlichten Manuskripten – ging der 25-jährige Fussacher Tobias March in einem anonymisierten Verfahren als Preisträger hervor. Darüber hinaus vergab die Jury die maximal möglichen drei Arbeitsstipendien an Isabell Natter, Bianca Tschaikner und Merlin Sebastian Miller. Die feierliche Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreises sowie der mit je 1.500 Euro dotierten Arbeitsstipendien durch Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink findet am Dienstag, 22. April, im Landhaus in Bregenz statt.
Die große Zahl der Einreichungen und deren allgemein hohe Qualität wertet Landesrätin Schöbi-Fink als erneuten starken Impuls aus der heimischen Literaturszene: „Der hohe Anteil an frischen, jungen Stimmen ist zudem ein klares Zeichen, dass die kontinuierliche Nachwuchsarbeit von literatur:vorarlberg und literatur:vorarlberg netzwerk fruchtet.“
In ihrer Begründung verweist die Jury auf das Gespür des Autors für ein ebenso sensibles wie verdichtetes Erzählen, das sich in seinem Text “beziehungen” zeige: „Die offene Sammlung an Prosagedichten handelt von vielfältigen Verflechtungen, vom Privaten bis ins Politische wird versucht, eine Haltung zu dieser Welt – und zu sich selbst – zu finden. Tobias March tut dies mit einem Rhythmus, der sich an Slam Poetry anlehnt, was seinen Texten einen eigenen Sog verleiht. Der Sound und die sprachliche Kreativität haben zugleich etwas Leichtes, Lebensfrohes. Egal wie ernst manches Thema sein mag, blitzt der Humor doch immer wieder durch die Zeilen. Starke Texte einer überzeugenden jungen Stimme.“
Isabell Natter (Jahrgang 1994) aus Dornbirn wird für ihren Text „A Foatige (Eine Auswärtige)“ ausgezeichnet, Bianca Tschaikner (Jahrgang 1985), die in Wien lebt, für „Die Kartografierung der Medina“ und Merlin Sebastian Miller (Jahrgang 1992), in St. Gallen lebend, für „Schickfall“.