In Götzis freuen sich Sieger und Verlierer über das Ergebnis

Bürgermeister Manfred Böhmwalder im Amt bestätigt, Herausforderer Christoph Längle mit Achtungserfolg.
Götzis Es ist knapper geworden, als viele gedacht hatten. In Götzis bleibt Manfred Böhmwalder Bürgermeister. Der ÖVP-Kandidat setzte sich in der Stichwahl gegen Herausforderer Christoph Längle von der Bürgerbewegung Götzis mit 59,17 Prozent der Stimmen durch. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die Götzner Bevölkerung hat entschieden, wen sie als Bürgermeister haben will“, so Böhmwalder, der seit eineinhalb Jahren das Amt des Ortschef bekleidet. Eine Wahl zu gewinnen, sei jedenfalls alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Dabei war Böhmwalder als haushoher Favorit in die Stichwahl gegangen. 1711 Stimmen reichten im ersten Wahlgang für 43,15 Prozent und einem Respektabstand zum zweitplatzierten Längle, der auf 877 Stimmen (22,12 Prozent) kam. Auch in der Gemeindevertretungswahl war die ÖVP mit 36,75 Prozent klar stärkste Kraft. Dass es im Duell um das Bürgermeisteramt jetzt mit 2085 zu 1439 Stimmen doch etwas knapper wurde, als viele im Vorfeld geglaubt hatten, ist für Böhmdorfer auch Ansporn, in Zukunft „noch mehr Götznerinnen und Götzner zu überzeugen“, wie er sagt. Vor dem Ergebnis des Herausforderers habe er jedenfalls höchste Achtung. Von einem Achtungsverfolg spricht auch Christoph Längle selbst. Es sei ein gewaltig gutes Ergebnis, auch vor dem Hintergrund, dass seine bürgerliche Liste ohne Parteiapparat im Hintergrund agiere. Der frühere FPÖ-Bundesrat ist seit seinem Austritt bei den Freiheitlichen 2019 parteilos. „Dass ich so viel Zuspruch erfahre, damit hatte ich nicht gerechnet“, freut sich Längle über das Stichwahl-Ergebnis.
Zufriedene Gesichter
In Götzis gab es gestern jedenfalls nur zufriedene Gesichter. Freilich auch bei Wahlsieger Manfred Böhmwalder. Es sei in den letzten beiden Wochen geglückt, Wähler zu mobilisieren. Dafür bedanke er sich auch bei seinem Team und der Familie. Böhmwalder kündigt Einladungen an die anderen Parteien zu Gesprächen an. „Das große Ziel ist es, für Götzis ein konstruktives politisches Klima herzubringen.“ Im Vordergrund stehe, dass wieder alle an einem Strang ziehen. „Ich kann versprechen, dass ich in den nächsten Jahren das Beste für die Gemeinde geben werde“.
Kontroversielle Themen
In der Gemeindestube hängt der Haussegen schon länger schief. „Wir hatten in den letzten eineinhalb Jahren einige kontroversielle Themen“, sagt Böhmwalder. Gemeint ist damit in erster Linie eine Vereinbarung mit der Gemeinde Altach. Es geht um ein Grundstück auf Altacher Boden, das Götzis gehört. Und es geht um Kies und um Millioneneinnahmen. Der Kies-Deal sieht eine Aufteilung der Erträge im Verhältnis von je 30 Prozent vor, 40 Prozent sollen in einen Zukunftsfonds fließen, von dem Götzis überproportional stark profitieren würde. „Ich bin davon überzeugt, dass diese Einigung mit Altach die beste Lösung ist“, so Böhmdorfer. Die politische Konkurrenz sieht das bis heute anders. Der Streit um den Deal war beherrschendes Thema im Wahlkampf, die Kosten und eine Bauverzögerung für die Sanierung und Erweiterung der Volksschule Markt ein anderes.
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In Götzis kehrt jetzt wieder der politische Alltag ein. Es geht um die zukünftige Zusammenarbeit in der Gemeindevertretung. Man werde sehen, was die Gespräche bringen, so Christoph Längle. Der Ball liege jetzt jedenfalls beim Bürgermeister.