Das Maß der Dinge: An welchen Schrauben Porsche beim 911 gedreht hat

11.04.2025 • 17:00 Uhr
Porsche 911 Carrera, Testauto
Porsche hat die Optik des 911 dezent aufgefrischt. VN/Beate Rhomberg

Feintuning für eine Sportwagen-Ikone: Modellpflege macht den 911 noch attraktiver.

Darum geht’s:

  • Porsche 911 Facelift bringt aerodynamische Verbesserungen
  • Neues Interieur-Design mit digitalen Anzeigen
  • 394 PS starker 3-Liter-Biturbo-Boxermotor überarbeitet

Schwarzach Er bleibt, was er immer war: der Sportwagen schlechthin. Der Neunelf ist Ikone und Maß der Dinge. Vorsicht: Suchtgefahr! Schnell können andere auch, manche haben deutlich mehr Leistung, aber beim fahrdynamischen Gesamtpaket ist der Sportwagen-Klassiker fast unerreicht. Mit der jüngsten Modellpflege hat Porsche noch einmal Feintuning betrieben und in vielen Details nachgeschärft. Nicht, dass das notwendig gewesen wäre, geschadet hat es dem Zuffenhausener Aushängeschild allerdings auch nicht.

Porsche 911 Carrera, Testauto
Mit dem Facelift des 911 hat Porsche auch bei der Fahrdynamik nachgeschärft.

Die Baureihe hat in den Jahren an Variantenreichtum zugelegt. Für den Einstieg steht unverändert der 911 Carrera: das Basismodell mit Heckantrieb. Eines sei vorweg festgehalten: Mehr Sportwagen braucht es nicht. Mit dem Facelift hat Porsche ohnedies optisch wie technisch noch einmal ein Schäuflein nachgelegt. Das Außendesign wurde aktualisiert, wobei die Maßnahmen in erster Linie aerodynamische Verbesserungen zum Ziel hatten. Das optische Update, wie die neue Bugverkleidung, kam damit auch der Performance zugute. Eher was fürs Auge sind die neuen Matrix LED-Hauptscheinwerfer und das neu gestaltete Leuchtenband mit integriertem Lichtbogen und Porsche-Schriftzug, das das Heck tiefer und breiter wirken lässt.

Porsche 911 Carrera, Testauto
Die Qualität des Innenraumes sucht in der Branche seinesgleichen.

Ein wenig Kosmetik wurde auch im Innenraum betrieben. Alle wesentlichen Bedienelemente sind am und um das Lenkrad herum angeordnet. Die Bedienung wurde dadurch schneller und auch intuitiver. Zu den Neuerungen zählt der unverändert links vom Volant angebrachte Startknopf, der von den GT-Rennfahrzeugen inspiriert ist. Ebenfalls ein Novum: Der Elfer wird ohne Rückbank ausgeliefert. Diese ist allerdings weiterhin optional und ohne Aufpreis erhältlich. Ausgemustert wurde zudem der analoge Drehzahlmesser. Das volldigitale Kombiinstrument garantiert beste Sicht auf alle notwendigen Anzeigen. Mit an Bord ist zudem ein 12,6 Zoll großes Curved Display. Einsteigen und genießen: Beim Innenraum setzt Porsche in Sachen Qualität Maßstäbe. Die perfekte Sitzposition findet sich in Sekundenschnelle.

Porsche 911 Carrera, Testauto

Das passende Stichwort für die Performance wäre damit auch gefunden. Wobei es eher um Sekundenbruchteile geht. Porsche hat mit der Aufwertung auch den 3-Liter-Biturbo-Boxermotor überarbeitet und sich dabei von höher positionierten Varianten der Baureihe bedient. Der Ladeluftkühler stammt von den Turbo-Modellen, der Turbolader wiederum aus den GTS-Modellen des Vorgängers. Ein Upgrade aus dem eigenen Lager, das sowohl eine Leistungssteigerung zum Ziel hatte, wie auch die Reduktion von Emissionen. Mit einem Plus von 9 PS leistet der Basis-Elfer jetzt 394 PS bei unverändert 450 Nm Drehmoment. Der 100er-Sprint gelingt um 0,1 Sekunden schneller (4,1 Sek.), die Spitze liegt ein km/h höher (294 km/h). Wer sich das optionale Sport Chrono Paket gönnt, erreicht Tempo 100 in weniger als 4 Sekunden. Deutlich wichtiger ist, wie souverän sich der Sportwagen bewegen lässt. Basis dafür ist das exzellente Fahrwerk und die außerordentlich präzise Lenkung, die im Verbund jede Kurve zu einem wahren Genusserlebnis machen.

Der 911 ist ein Traumauto, das mit jeder Überarbeitung an Anziehung gewinnt. Dass die Sportwagen-Ikone für viele wohl für immer ein Traum bleibt, liegt auch an der Preisgestaltung. Der Einstiegselfer beginnt bei 167.072 Euro ganz ohne Extras, die sich beim Testwagen locker auf 185.000 summieren.

Porsche 911 Carrera

Motor/Antrieb 3-l 6-Zylinder Boxermotor, 394 PS, 450 Nm, 8-Gang-Automatik, Heckantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 4,1 Sek.; 294 km/h Spitze; 10,1 l Verbrauch (11,2 l Test)
Preis ab 167.072 Euro; Testwagen: 185.721 Euro