Jetzt ist es so weit: Egger Liftgesellschaft meldet Konkurs an

27.05.2025 • 12:54 Uhr
In Schetteregg ist Parken nur mehr für zahlende Wintersportler gratis.  VN/Paulitsch
Wohin der Weg führt ist derzeit unklar: Klar ist, dass die Egger Liftgesellschaft als Betreiber des Erholungsgebietes Schetteregg Insolvenz angemeldet hat.  VN/Paulitsch

Nach einer turbulenten Gesellschaftersitzung, die zu keiner Zukunftsperspektive führte, kündigte der Geschäftsführer des Skigebiets drohende Insolvenz an. Nun erfolgte der Gang zum Gericht.

Egg, Feldkirch In den letzten Tagen gelang der Befreiungsschlag nicht. “Ohne frisches Eigenkapital wäre die Weiterführung fahrlässig”, schilderten vor rund zehn Tagen Insider die finanzielle Situation des beliebten Skigebiets. Das bestätigte auch Geschäftsführer Hannes Waldner auf VN-Anfrage. Nun informiert der KSV1870 über die erfolgte Insolvenz. Die Passiva des Traditionsskigebietes betragen nach eigenen Angaben 1,3 Millionen Euro. Insolvenzverwalter ist der im Skitourismus bewanderte Bregenzer Anwalt Rupert Manhart aus Bregenz. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist für den 14. August angesetzt.

Die wirtschaftliche Schieflage des beliebten Familienskigebiets hat mehrere Ursachen: schneearme und witterungsbedingt herausfordernde Winter führten zu erheblichen Einbußen im Kerngeschäft. Gleichzeitig stagnierten die Gespräche über dringend notwendige Investitionen und Entwicklungen – sowohl im Bereich des Ausbaus des Winterbetriebs als auch im Hinblick auf die Schaffung eines Ganzjahrestourismus. Die Versuche von Geschäftsführer Waldner, der seit Jahren für die Weiterentwicklung des Gebiets kämpft, blieben leider erfolglos.

„Die Insolvenz sei aber auch eine Chance für das Skigebiet“, sagen Fachleute, die sich dadurch klare Verhältnisse in einer durch und durch verfahrenen Situation erhoffen. Waldner stellte vor einer Woche außerdem klar, dass die Insolvenz nicht unbedingt zu einem Stillstand im Ski- und Erholungsgebiet führe. Die Zukunft ist dennoch unklar. Sollte eine Lösung gefunden werden, gibt es neue Aufgaben. „Wir müssen eine Ganzjahresperspektive für die Schetteregg und damit auch die Gemeinde Egg als Tourismusort haben“, so Waldner.