Leserbrief: Nicht am Radverkehr sparen

Zum Beitrag “Ein klimafittes Dienstrad”, VN vom 7.6.2025:
“Wer den Dienstweg mit dem Fahrrad zurücklegt, tut der Gesundheit etwas Gutes und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz”, feiert Landeshauptmann Markus Wallner die Einführung von Diensträdern beim Land Vorarlberg. Für ihn ist es kein Widerspruch, gleichzeitig sämtliche Projekte, die das Radeln in die Arbeit einfacher und sicherer machen würden, einzusparen: Für Pendler wichtige Großprojekte wie Radfahren im Ried will der Landeshauptmann einsparen, die Förderungen für Gemeinden, um Landesradwege weiter ausbauen zu können, ebenso. Erst am Dienstag appellierte ein parteiübergreifendes Personenkomitee – Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Naturschutz, Sport – mit der Radlobby an die Vorarlberger Landesregierung, im Radverkehr nicht zu sparen. Die Firma Blum unterstützte das Anliegen prompt in einer Stellungnahme. Denn nur, wenn weiter in den Radverkehr investiert wird, werden mehr Menschen (auch gemeindeübergreifend) mit dem Fahrrad pendeln. Jeder ins Radfahren investierte Euro bringt ein Vielfaches an gesellschaftlichem Nutzen: bessere Gesundheit, weniger Unfälle, sauberere Luft, weniger Lärm und versiegelte Fläche. Die Vorteile des Radfahrens zu feiern, gleichzeitig aber zugunsten des Stadttunnels sämtliche Investitionen zurückzufahren, ist nicht nur widersprüchlich, sondern vor allem extrem kurzsichtig und nicht zukunftsfähig.
Veronika Rüdisser, Radlobby Vorarlberg, Dornbirn