Verliebt ins Electric Love: “Die Leute waren so glücklich und zufrieden”

Alona aus Nüziders war eine von mehreren Zehntausend Menschen, die am Wochenende den Salzburgring bevölkerten.
Salzburg Um zu wissen, was Festivals so besonders macht, muss man sie besuchen. Egal welches Genre, am Ende treffen sich Zigtausende Menschen nicht nur wegen der Musik, sondern vor allem wegen der besonderen Stimmung. Und doch hat jedes Festival seine Eigenheiten – auch das “Electric Love” in Salzburg; skurrile Auftritte mit fliegenden Torten inklusive. Unter den begeisterten Zuschauern war auch Alona aus Nüziders. Sie ist begeistert.

Die Torten flogen bereits am Donnerstag. Sei es als verrücktes Markenzeichen, sei es einfach nur geschicktes Marketing: Steht der US-amerikanische Star-DJ Steve Aoki auf der Bühne, fliegen Süßspeisen durch die Luft. Konkreter: Er wirft Torten ins Publikum; und die Leute freut’s. Aber nicht nur, wer mit Kuchenglasur im Gesicht den ersten Festivaltag am Donnerstag hinter sich gebracht hat, tat dies gut gelaunt. 17 Minuten dauerte die mittlerweile berühmte Eröffnungszeremonie des Festivals, an der laut Veranstalter 100 Beteiligte monatelang gearbeitet haben. Szenegrößen wie Alan Walker, Timmy Trumpet, John Newman und eben Steve Aoki tauchten den ersten Festivaltag in hämmernde Bässe, meistens untermalt mit Melodien. Manch einer unter den Künstlern schien sich verirrt zu haben – auch Bibiza und $oho Bani feierten den Start. “Mir gefällt die Atmosphäre und die Musik besonders”, schwärmt Alona aus Nüziders. “Ich war zum ersten Mal da und es war mega cool. Die Leute waren so glücklich und zufrieden, auch die Lichtshow und die Feuerwerke waren sensationell.” Alona hat sich alle drei Tage gegeben.

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Die 27-jährige Ukrainerin liebt die Genrevielfalt. Sie hört nicht nur elektronische Musik, auch Linkin Park, Imagine Dragons und Rise Against zählen zu ihren Lieblingskünstlern. In Salzburg gehört ihre ganze Aufmerksamkeit aber natürlich den DJs. Und für alle gilt: Es muss laut sein und hämmern. Langjährige Festivalbesucher berichten vom Trend, dass selbst die Acts auf der großen Mainstage immer härter werden. Das gilt auch für den Freitag, als Dom Dolla, Marlon Hoffstadt und Lilly Palmer die Hauptbühne zum Beben brachten. Wer es aber richtig hart mag, der besucht die Bühne gegenüber. Einmal durch den Tunnel, und schon regiert der Hardstyle, was beileibe kein Nischenprodukt mehr ist. Brennan Heart machte das “Heavy Metal” der elektronischen Musik am Samstag schon beinahe massentauglich. Bis zur letzten Reihe feierten die Besucherinnen und Besucher bekannte Pophits, die mit Bässen verfeinert werden, die man nicht nur hört – sondern in Herz, Trommelfell und den Adern spürt. Um es in den Worten von Adam Heinrichs zuvor auf der Mainstage zu beschreiben: Die Stimmung war irre. Alona wird die vierstündige Fahrt nach Salzburg im kommenden Jahr wieder antreten.

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Einen kräftigen Dämpfer erhielt die Festivalstimmung allerdings am Sonntag, als die Nachricht von einem Todesfall am Samstag die Runde machte. Ein 22-jähriger Festivalbesucher starb aus noch ungeklärter Ursache. Eine Obduktion hat mittlerweile stattgefunden, weitere Zeugen sollen einvernommen werden. Offenbar ist es während eines Zwischenfalls dazu gekommen. Da sich der Deutsche aggressiv verhalten hatte, wurde das Security-Personal zu Hilfe gerufen. Im Zuge des Einschreitens habe der 22-Jährige aus unbekannter Ursache sein Bewusstsein verloren, teilte die Polizei in einer Aussendung mit. Trotz sofortiger Erstmaßnahmen und Notarzt-Einsatz verstarb der 22-Jährige noch am Einsatzort. Das Rote Kreuz sprach von einem Atem-Kreislauf-Stillstand. Ob die Bewusstlosigkeit und der Tod des jungen Festivalbesuchers in direktem Zusammenhang mit dem Einschreiten des Sicherheitspersonals stehen, ist Gegenstand der Ermittlungen.
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