“Diesen Abend werde ich nie vergessen”

David Schuler über seinen Sieg des FANVision Contest 2025 in Malta.
Feldkirch Musicaldarsteller, Flugbegleiter und Gewinner des FANVision Contest: David Schuler verfolgt schon sein Leben lang den Eurovision Song Contest (ESC) und qualifizierte sich dieses Jahr für den Fanwettbewerb. Der gebürtige Feldkircher (34) schnappte sich beim Eurovision Weekend mit seiner Performance des schweizerischen ESC-Beitrags “Tout l’Univers” aus dem Jahr 2021 die Siegertrophäe für die Fangemeinde OGAE Germany.

Wie hat Ihre Liebe für die darstellende Kunst angefangen?
Schuler Meine Lieblingsgeschichte dazu ist, dass ich im Alter von sechs oder sieben Jahren in Wien das Musical „Tanz der Vampire“ gesehen habe. Im Anschluss daran wäre ich gerne ein Vampir geworden – natürlich kindliche Fantasie. Daraus hat sich dann die Leidenschaft zum Schauspiel, Musical, Gesang, Tanz entwickelt. Eins hat zum anderen geführt und ich bin mit 18 nach Wien gezogen. Dort bin ich vier Jahre lang zum Musicaldarsteller ausgebildet worden.
Wie ging es nach der Ausbildung zum Musicaldarsteller weiter?
Schuler Es ist recht intensiv losgegangen. Ich habe sieben Jahre lang in über 30 Produktionen gespielt – dann ist leider die Pandemie gekommen und wir sind alle zu Hause gesessen, weil jedes Theater geschlossen war. Da war klar, dass ich vorerst nicht mehr hauptberuflich in die Branche zurückmöchte. 2022 war mein letztes Engagement und seitdem bin ich künstlerisch nur noch im kleineren Bereich tätig.
Und wegen der Corona-Pandemie haben Sie sich für eine Ausbildung zum Flugbegleiter entschieden – auch wegen der Beständigkeit?
Schuler Genau, also ich bin seit 2022 als Flugbegleiter tätig. Ich habe während der Pandemie recht schnell gemerkt, dass es wahrscheinlich ziemlich schwer wird, wieder in den künstlerischen Beruf zurückzugehen. Ich wollte das nicht mehr. Jetzt bin ich als Flugbegleiter tätig und mir gefällt es richtig gut. Es lässt mir genug Freiraum, dass ich nebenbei noch kleinere künstlerische Sachen machen kann.

Was hat Sie dazu bewegt, wieder künstlerisch aktiver zu werden und sich beim FANVision Contest zu bewerben?
Schuler Ich bin oft durch die Arbeit wieder in Las Vegas gewesen und habe mir dort verschiedene Shows und Musicals angeschaut. Da habe ich gemerkt: Hey, das war schon eine große Leidenschaft von mir. Ich habe angefangen Gesangsstunden zu nehmen, um wieder in Form zu kommen. Per Zufall hat dann eine sehr gute Freundin von mir bei der FANVision-Vorentscheidung für Österreich gewonnen und mich zum Mitmachen motiviert. Ich habe mich im Januar in Deutschland angemeldet und bei der Vorentscheidung gewonnen – dementsprechend durfte ich im Juli in Malta antreten.
Und Sie sind schon Ihr Leben lang Fan des ESC?
Schuler Ich schaue seit 1999 den Song Contest. Er ist für mich eine große Leidenschaft geworden, weil er viele von diesen Elementen verbindet: egal ob Tanz, Gesang oder eine gute Bühnenshow, zudem meine Leidenschaft für Reisen, andere Länder, Kulturen und Fremdsprachen. Durch den ESC habe ich an vielen Dingen Interesse gewonnen, und meine Liebe zum Gesang und Tanz sind sicher auch dem verschuldet.
Wie war es, den FANVision Contest zu gewinnen? Wie haben Sie das Eurovision Weekend als Sieger empfunden?
Schuler Nach meinem Auftritt war ich befreit, weil ich gemerkt habe, dass er gut über die Bühne gegangen ist. Als ich dann gewonnen habe, war das ein unbeschreibliches Gefühl – ich habe mich riesig gefreut und es ist ein unvergesslicher Abend für mich. Ich finde es generell toll, dass es die FANVision gibt. Ich habe ein unvergessliches Wochenende auf Malta erlebt – so war die ganze Erfahrung per se, angefangen beim Welcome-Barbecue und am Sonntag noch der Farewell-Brunch. Es war ein sehr schönes Erlebnis nach drei Jahren Pause auf der Bühne.
