“Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben”

29.12.2025 • 17:00 Uhr
"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Lukas Müller zeigt, was er hat. VN/Paulitsch

Feuerwerksfans decken sich mit Raketen und Böllern ein. Das gefällt nicht allen.

Lauterach Der Countdown läuft. Am Samstag hat der Verkauf von Raketen und Böllern für den Jahreswechsel begonnen. „Man muss es nicht übertreiben, aber ein bisschen etwas gehört einfach dazu“, findet Florian Greußing. Es ist Montag, kurz nach 11 Uhr. Der 24-Jährige und sein jüngerer Bruder Sebastian (22) haben sich gerade am FireEvent-Stand in der Scheibenstraße in Lauterach mit zwei Feuerwerksbatterien für die Silvesternacht eingedeckt. “Bei unter 100 Euro können wir immer sagen, es ist okay“, merkt Florian Greußing mit einem Augenzwinkern an.

"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Florian und Sebastian Greußing mit ihrer Ausbeute.

FireEvent betreibt neben dem Shop in Hohenems vier Verkaufsstände in Bregenz, Höchst, Feldkirch und Lauterach. Lukas Müller (23) ist in Lauterach gemeinsam mit einem Kollegen für den Verkauf zuständig. Das teuerste Produkt kostet hier knapp 250 Euro. „Es gibt teurere Batterien, aber die sind Kategorie F3. Die verkaufen wir nur im Laden in Hohenems“, erläutert der Verkäufer. Zu den Verkaufsschlagern zählen Raketen, Vulkane oder Rainbow-Stix. Die Riesenknallteufel sind bereits ausverkauft.

"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Lukas Müller mit den Rainbow-Stix, die es Funkenglitzer regnen lassen. “Die kann man in der Hand halten.”

„Die Raketensortimente verkaufen wir wie wild, vor allem die Familiensortimente. Sehr gerne genommen werden auch die Rainbow-Stix und die Einhorn-Vulkane, die bis zu sechs Meter hoch und fast eine Minute lang sprühen. Böller, die früher zum Teil kartonweise verkauft wurden, laufen dafür gar nicht mehr“, zählt Lukas Müller auf. Sein bislang größter Kunde hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben. „Ein bisschen ein Silvesterfanatiker“, ergänzt der 23-Jährige und lacht.

"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Batterien gibt es in fast allen Größen.

Das Budget, das sich Sia (10) und seine Schwester Violet (8) aus Bregenz gesetzt haben, ist etwas kleiner und befindet sich in einer durchsichtigen Hülle: Taschen- und Weihnachtsgeld. „Ich habe 170 Euro dabei. Ausgeben will ich maximal 50 Euro“, erzählt der bald Elfjährige. Auf der Einkaufsliste stehen die Piraten-Party, das Raketensortiment Gravity und die Viking Cracker. Auch Max (14) und Emil (12) aus Wolfurt haben es auf die Raketen abgesehen. “Viel kaufen wir nicht mehr, weil wir schon einiges zu Hause haben, aber das reicht nicht”, erklärt Papa Willi. Was das Beste an Silvester ist? “Das Schießen”, sind sich Max und Emil einig.

"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Violet und Sia haben sich schon eingedeckt.

Das sehen nicht alle so. Tierschutz- und Umweltorganisationen warnen seit vielen Jahren vor der Knallerei zu Silvester. Auch das Land Vorarlberg appelliert an die Bevölkerung: “Ein bewusster Umgang mit Feuerwerkskörpern trägt wesentlich dazu bei, die Belastungen für Umwelt, Gesundheit und Tiere zu reduzieren”, erläutern Landesrat Christian Gantner, Landesrätin Martina Rüscher und Landesrat Daniel Allgäuer in einer Aussendung und erinnern daran, dass das Abbrennen von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 im Ortsgebiet grundsätzlich verboten ist: “Es sei denn, die jeweilige Bürgermeisterin oder der jeweilige Bürgermeister hat eine Ausnahme von diesem Verbot per Verordnung vorgesehen.”

"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Max und Emil sind startklar.
"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
Einer der Verkaufsschlager: der Einhorn-Vulkan.
"Ein Silvesterfanatiker hat 980 Euro für Feuerwerksbatterien ausgegeben"
In Österreich erlaubt, in Deutschland verboten: die Top 75-Kugelrakete.