Mühlebach wieder ein Stück sicherer

OP / 10.05.2021 • 08:51 Uhr
Die Verbauung erfolgte naturnah.
Die Verbauung erfolgte naturnah.

Bachbett wurde im Zuge eines Hochwasserschutzprojekts im oberen Abschnitt saniert und ausgebaut.

Nüziders In den Jahren 2008 und 2009 wurde der untere Abschnitt des Mühlebachunterlaufs in Nüziders von der Abteilung Wasserwirtschaft auf ein 100-jährliches Hochwasser ausgebaut. 2018 erfolgte die Sanierung und Umlegung des mittleren Teils beim ehemaligen Lorünserareal. Dabei wurde das Bachgerinne in offener Bauweise verlegt und seitlich entlang des Areals vorbeigeführt. Im Zuge dessen wurde auch der öffentliche Verbindungsweg zur Gemeindestraße Schlossweg entlang des Bachverlaufs angelegt.

Dennoch weist der Bach im oberen und mittleren Unterlaufabschnitt noch immer mehrere Engstellen auf, die im Hochwasserfall zu Verklausungen und Bachausbrüchen führen können. Ein großer Bereich des besiedelten Schwemmkegels – sprich des Nüziger Ortszentrums – gilt daher als Überschwemmungs- und Gefahrengebiet. Aus diesem Grund hat die Gemeinde bei der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) um eine Verbauung des mittleren und oberen Unterlaufabschnitts des Mühlebaches angesucht.

Im Februar wurde die Hochwasserschutzsanierung des Mühlebachs im oberen Abschnitt (Lazerweg/Schlossweg) in Angriff genommen. „Aufgrund der sehr nahen Wohngebäude war hier eine Erneuerung des gemauerten Gerinnes schwer möglich. Daher wurde das alte Gerinne bestmöglich saniert und im oberen Bereich etwas aufgeweitet“, informiert Wolfgang Schilcher seitens der WLV. Auf einer Länge von 40 Metern wurden die Bachböschungen mit in Beton verlegten Wasserbausteinen errichtet. Die Bachsohle wurde 1,5 Meter breit und das gemauerte Gerinne 2,2 Meter hoch ausgeführt. In der Bachsohle sollen sowohl Sohlriegel als auch Sohlsteine künftig natürliche Barrieren simulieren. „Dadurch wird eine Verbesserung der Lebensräume für Flora und Fauna erzielt“, informiert Schilcher.

Weitere Etappen geplant

Um die Arbeiten im Wesentlichen im Trockenen ausführen zu können, wurde das Bachwasser mit Wasserhaltungsrohren um die Baustelle geleitet. „Durch die Bach-offenlegung und die Erneuerung der Gerinneverbauung kann eine wesentliche Verbesserung erreicht werden“, ist Bauleiter Martin Jenni überzeugt. Die Arbeiten konnten inzwischen abgeschlossen werden. Die Projektkosten belaufen sich nach Auskunft der WLV auf rund 200.000 Euro. In den kommenden Jahren sollen weitere Teilabschnitte des Mühlebachs hochwassersicher ausgebaut werden. VN-JS

Die Verbauung erfolgte naturnah.
Die Verbauung erfolgte naturnah.