Gemeinsam sachliche Lösungen suchen

Bürgermeister Christian Loacker über die Zusammenarbeit in der schwarz-grünen Koalition und die wichtigsten Projekte in Götzis.
Bürgermeister Seit den Gemeindewahlen im vergangenen September besteht in Götzis ein Arbeitsübereinkommen zwischen der Götzner Volkspartei von Bürgermeister Christian Loacker und der Grünen Liste Götzis von Gemeinderat Thomas Heinzle. Keine offizielle Koalition, wie von Beginn an betont wurde, aber man wolle im Sinne der Anliegen praktikable, umsetzbare Lösungen suchen.
Für Gemeindechef Loacker hat sich diese Zusammenarbeit bisher bewährt. Seinem Gegenüber bescheinigt er Lösungsorientierung, und die persönliche Zusammenarbeit funktioniere bisher hervorragend. Was aber nicht heiße, dass man sich bei jedem Thema sofort einig sei, im Gegenteil: „Politik lebt von Diskussionen, die dürfen auch gerne hart und intensiv sein, aber letztlich wurden wir dafür gewählt, Entscheidungen für Götzis zu treffen.“
Projekte für die Zukunft
Rein finanziell gesehen sei die Situation derzeit, wie in so manch anderer Kommune, alles andere als rosig. Die Corona-Pandemie hat 2020 tiefe Löcher in das Budget gerissen. So sanken etwa die Ertragsanteile von Land und Bund um mehr als 750.000 Euro und zusätzlich die Gemeindeabgaben wie etwa Kommunalsteuer und Ähnliches um mehr als 280.000 Euro. Trotz dieser teils tiefen Einschnitte ist es für Loacker wichtig, Investitionen für die Zukunft auf Schiene zu bringen. Er vertraut gleichzeitig darauf, dass die Wirtschaft nach Überwindung der Krise verstärkt durch öffentliche Aufträge wieder anspringen wird. Projekte wie der Abschluss des Garnmarkts, die Sanierung der Volksschule oder die Errichtung von öffentlichen Freiflächen, welche Lebensqualität sichern und die Gemeinde zudem klimafit machen, seien unumgänglich. Ein Verzögern würde die Projekte noch zusätzlich verteuern und außerdem seien dies Investitionen für die nächsten 30 oder 40 Jahre.
Regionale Zusammenarbeit
Wurde früher noch sehr vieles auf rein kommunaler Ebene entschieden, steht heute stärker denn je die Zusammenarbeit in der Region und darüber hinaus im Mittelpunkt. Das Gemeindeoberhaupt lobt ausdrücklich das nachbarschaftliche Verhältnis in der Regio amKumma und verweist auf ein eben erst beschlossenes grenzübergreifendes Projekt Rheintal mit der Schweiz. Im sogenannten Agglomerationsprogramm, zu vergleichen etwa mit dem in Vorarlberg besser bekannten REP, beschäftigt sich die Schweiz mit Zukunftsfragen rund um Besiedelung, Verkehr oder Natur und Landschaft. Berücksichtigt werden dabei auch Projekte, die grenzübergreifend umgesetzt werden, wie etwa das Schlüsselprojekt Rhesi. Für Götzis und Vorarlberg bedeutet dies für anstehende Vorhaben wie etwa Radwegeverbindungen oder die Generalsanierung der L 190, zusätzlich Gelder aus der Schweiz lukrieren zu können.
Kiesabbau weiter Thema
Zurück nochmal in die Region, hier beschäftigen sich Götzis und Altach seit Langem mit dem geplanten Kiesabbau im Bereich Götzner Stall bzw. Sauwinkel. Für Bürgermeister Loacker ist die Sachlage klar: Es gebe einen rechtsgültigen Abbaubescheid seitens der Gemeinde Altach, im Sinne der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit stehe er zu diesem. Dieser dient als Grundlage für die weiteren Verhandlungen mit dem Nachbarn Altach. Loacker zeigt sich optimistisch, hier bis Ende Sommer einen gangbaren Kompromiss für beide Seiten gefunden zu haben, um nach der Lösung der Verkehrsfrage mit dem eigentlichen Kiesabbau möglichst rasch beginnen zu können. CEG