Ein Häuschen für zwei Schnapsbrenner

OP / 24.11.2021 • 13:51 Uhr
Die beiden Schnapsbrenner Fredi Sieberer und Joachim Walser brauchten einen Unterschlupf für die Ausübung ihres Hobbys. Hagen
Die beiden Schnapsbrenner Fredi Sieberer und Joachim Walser brauchten einen Unterschlupf für die Ausübung ihres Hobbys. Hagen

Joachim Walser und Fredi Sieberer bauen neuen „Hobbyraum“.

Schnapsbrennerei Bereits über 40 Jahre sind Joachim Walser und Fredi Sieberer eng miteinander befreundet. „Wir haben schon einige schöne Dinge erlebt und Projekte gemeinsam umgesetzt“, erinnert sich Sieberer zurück. Als gelernter Spengler und Schreiner haben sie bereits ganze Wohnungen gebaut. Vor einigen Jahren wollte das Duo sich in der Kunst der Schnapsbrennerei versuchen. Dafür retteten Walser und Sieberer eine alte Bertsch-Kessel-Brennerei, Baujahr 1946, aus dem Altmetall und begannen sie zu restaurieren. Die beiden schmunzeln: „Rückblickend wäre es kostengünstiger gewesen, eine neue zu kaufen.“ Mit viel Liebe wurden die ersten Brände geschaffen und damit die Leidenschaft geweckt. Gebrannt wurde damals noch im umgebauten Carport von Walser.

Mitte 2022 fertig

Als sie allerdings aufgrund des Nachwuchses seiner Kinder Platz gemacht haben, machten sie sich auf die Suche nach einem neuen Unterschlupf. Im April dieses Jahres wurde der Spatenstich für die neue Brennerei im Garten von Sieberer gemacht. Ein Bungalow mit 66 Quadratmetern soll hier entstehen und Platz schaffen für die zwei neuen Brennereien mit einem Füllvolumen von 75 bis 120 Litern. „Bis Mitte 2022 sollten wir laut Plan fertig werden, weil dann das Obst angeliefert wird“, führt Walser aus.

Enthalten sind neben zwei Kaminen, einem Aufenthaltsraum, Toilette und Schwerlastträgerregalen noch ein unterirdischer Acht-Kubikmeter-Tank, der die abgebrannte Maische sammelt und in die Biogasanlage abführt. Die verwendeten Materialien für den Neubau bestehen größtenteils aus Upcycling: „Alte Dachstühle, Balken oder Ähnliches verwenden wir hier und bauen alles in Eigenregie“, so Sieberer. Es ist spürbar ein kleines Herzensprojekt, das sich die beiden gemeldeten Abfindungsbrenner verwirklichen. Gebrannt wird künftig sortenreiner Edelbrand mit Obst von heimischen Bäumen.

Das Richtfest für das Häuschen konnte bereits gefeiert werden.
Das Richtfest für das Häuschen konnte bereits gefeiert werden.