Für die Zukunft gut aufgestellt

Thüringerberg nimmt sich der Wasserversorgung, Kinderbetreuung und des Postareals an.
Thüringerberg Thüringerberghat sich für heuer einiges vorgenommen. Bei einem für eine Kleingemeinde sehr stattlichen Budget weist der Voranschlag 2022 im Finanzierungshaushalt mit Einnahmen von 3.734.400 Euro und Ausgaben von 3.766.500 Euro ein leichtes Minus von 32.100 Euro auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass für kleinere Projekte und Investitionen im Voranschlag keine Finanzierung vorgesehen ist. Rund 50 Prozent der geplanten Ausgaben sind investitionswirksam, so Bürgermeister Willi Müller.
Ausbau der Wasserversorgung
Im Voranschlag 2022 sind unter anderem die Sanierung und der Ausbau der Wasserversorgung mit Ausgaben von insgesamt 1,35 Millionen Euro eingeplant. Leitungen wurden verlegt, der Hochbehälter Kapieschaund wurde in Betrieb genommen und die Quellableitung von den Gaßneralpquellen sowie die Steuer- und Leittechnik wurden erneuert. Die Gaßneralpquellen sind für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde Thüringerberg das wichtigste Standbein und werden neu gefasst. Weil die über 50 Jahre alte und 2,2 Kilometer lange Zulaufstrecke mit ihrem Querschnitt von 1,5 Zoll eine größere Zulaufmenge nicht zulässt, soll diese erneuert werden. Im Zuge des Ausbaus der Wasserversorgung wird bei der vkw-Trafostation bei der Tankstelle Richtung St. Gerold bergseits eine neue Hauptleitung verlegt. Im Rahmen dieser Arbeiten ist nun vorgesehen, den bestehenden Gehsteig bergseits der L193 mit veranschlagten Kosten von 300.000 Euro brutto weiterzuführen und in diesem Bereich auch den bestehenden Kanal zu erneuern.
Arbeitsgruppe für das Postareal
Das Thema Bauen und Wohnen wird die Gemeindeverantwortlichen das ganze Jahr über intensiv begleiten. Derzeit arbeitet eine Arbeitsgruppe engagiert an der Ausarbeitung des Raumprogrammes für die Bebauung des Postareals. Als Basis für die Arbeit in der Arbeitsgruppe wurden alle derzeitigen öffentlich und von Vereinen genutzten Räumlichkeiten in der Gemeinde erhoben. Es gilt nun, die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu gestalten. Aufgrund der zentralen Lage müssen alle zukünftigen öffentlichen Anforderungen und Nutzungen definiert werden. Man ist sich einig, dass hinsichtlich der Architektur, Wohnformen, öffentlichen Einrichtungen und der Außengestaltung das Ortszentrum deutlich aufgewertet und belebt werden soll. Die Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe werden zum gegebenen Zeitpunkt der Öffentlichkeit präsentiert. Frühzeitig fanden auch Gespräche mit den umliegenden Anrainern statt, welche über den Planungsprozess informiert wurden.
Eine weitere Möglichkeit der Wohnbebauung bieten die Dünsergründe. Die Gemeinde hat nun die Möglichkeit auf den Dünsergründen ein größeres Gebiet für eine Wohnbebauung entwickeln zu können. Neben den heute gängigen Anforderungen an Wirtschaftlichkeit, Ökologie usw. sollen auch zum Teil gemeinschaftliche Wohnformen errichtet werden. Diese könnten laut Willi Müller eine interessante Alternative sein, um bedürfnisgerechtes Wohnen und Leben zu ermöglichen.
Entwässerung für Innerberg
Das unter der Federführung der Wildbach- und Lawinenverbauung durchgeführte Hangentwässerungsprojekt Innerberg ist abgeschlossen. Es gilt nun, für die größeren Siedlungsbereiche Innerbergs eine funktionsfähige und den heutigen ökologischen Anforderungen (Trockenheit, Versickerung, Retension, etc.) entsprechende Oberflächenentwässerung zu planen und in sinnvoller Abfolge auszuführen. Als erste Maßnahme müsse man die Dimensionen der Bestandsleitungen und Gräben für die Ableitung von Oberflächenwässern erheben und darstellen. Auf Basis der Bestandsdaten soll für Innerberg eine Studie für die Ableitung der Oberflächenwässer ausgearbeitet werden. Die Studie umfasst die Entwässerung des gesamten Einzugsgebietes mit einer Grobkostenschätzung.
Spielgruppe wächst
Im Obergeschoss des 2010 eröffneten Kindergartens befinden sich zwei Gruppenräume für den Kindergarten und ein Gruppenraum für die Spielgruppe. Ein weiterer Raum ist als Ruheraum konzipiert. Derzeit werden in der Spielgruppe Sunnastrahl 22 Kinder und im Kindergarten 18 Kinder, insgesamt also 40 Kinder, betreut. „Schon in diesem Schuljahr war es aus organisatorischen Gründen erforderlich, dass der zweite Gruppenraum des Kindergartens für die Spielgruppe zur Verfügung gestellt werden musste“, berichtet Willi Müller. Durch die beständig relativ hohen Geburtenzahlen der letzten Jahre und durch den Zuzug steigt der Bedarf an entsprechenden Betreuungseinrichtungen in der Gemeinde.
Ab dem Schuljahr 2022/23 sollen der Kindergarten Thüringerberg und die Spielgruppe Sunnastrahl zusammengelegt werden, um dem steigenden Bedarf an Kinderbetreuung in den bestehenden Räumlichkeiten besser gerecht zu werden. Das Angebot soll dabei so gestaltet werden, dass man für Familien attraktiv bleibt. HAB
