Urbaner Gartenbau für Einheimische möglich

Bludesch, Thüringen Urbaner Gartenbau ist die meist kleinräumige gärtnerische Nutzung öffentlicher Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten. Die nachhaltige Bewirtschaftung der gärtnerischen Kulturen, die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse stehen dabei im Vordergrund. Der öffentliche Gartenbau gewinnt aufgrund des Bevölkerungswachstums bei gleichzeitiger Reduktion landwirtschaftlicher Anbauflächen an Bedeutung. Der Bedarf an Nahrungsmitteln, die umweltverträglich und sozial gerecht produziert werden, steigt, weshalb die Menschen immer häufiger ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen. Neben der (Teil-)Versorgung mit lokal angebauten Produkten hat das Gärtnern im urbanen Gebiet noch weitere positive Effekte wie die Verbesserung des örtlichen Mikroklimas, der Beitrag zur Artenvielfalt, eine nachhaltige Ortsentwicklung sowie die Bildung und Sensibilisierung für nachhaltige Lebensstile. Beim Gärtnern entstehen Begegnungen, ein Gemeinschaftsgefühl und Engagement für den Ort.

Diese Idee steht hinter der Aktion Schwarzbachgarta, einem Gemeinschaftsgarten für alle Bludescher und Thüringer. Dieses nachhaltige Projekt mit großem Mehrwert werden die beiden Obst- und Gartenbauvereine (OGV) aus Thüringen und Bludesch heuer realisieren. Die beiden Bürgermeister der Gemeinden, Harald Witwer (Thüringen) und Martin Konzet (Bludesch), unterstützen diese Idee.

Beete sind Ende März pflanzbereit

Die Infrastruktur wird von den Gemeinden Bludesch und Thüringen zur Verfügung gestellt. Der Schwarzbachgarta entsteht auf einem Grundstück an der Hauptstraße in Bludesch und die Beete werden, sofern es das Wetter zulässt, Ende März zum Bepflanzen fertig sein. „Das Grundstück befindet sich im Besitz der Gemeinde Bludesch und ist – dank der umliegenden Infrastruktur – bestens für unseren Gemeinschaftsgarten geeignet“, sagt Otmar Meyer, Obmann des OGV Bludesch. Insgesamt werden 60 Beete zu je zehn Quadratmetern entstehen. Gemüse, Blumen, Kräuter und Beeren können angebaut werden.

Bereits 35 Bewerber

„Es können maximal zwei Pachtflächen pro Nutzer und Haushalt gepachtet werden“, informiert Harald Flecker, Obmann des OGV Thüringen. „Zudem muss der Nutzer seinen Hauptwohnsitz in Bludesch oder Thüringen haben und zumindest für die Dauer der Pacht Mitglied des jeweiligen OGV sein“, fügt Meyer hinzu. „35 Bewerber haben sich bis jetzt schon bei uns gemeldet.“ Geplant sind u.a. auch die Heckenpflanzung, Schnittkurse für Beeren, Kräuterseminare, Kompostaufbereitung, Gartenlesungen, Zusammenarbeit mit Schulen und vieles mehr. HAB