Mühen der Ebene
Die Bildungsreform steht. Nachtreten in jedwelche Richtung macht nach den zermürbenden vergangenen Wochen mit einer Vielzahl an politischen Scharmützeln keinen Sinn mehr. Denn nichts von dem, was da alles gelästert, intrigiert und dämonisiert wurde, findet hoffentlich jemals den Weg in irgendein Klassenzimmer der Republik.
Was ankommen soll, sind Dinge, welche der Schule als Gesamtes und jedem Schüler individuell helfen können. Es ist höchste Zeit, sich den Inhalten von Bildung und Schulentwicklung zuzuwenden. Genug Arbeit liegt da vor uns. Sehr vieles von dem, was diesbezüglich gut wäre, liegt bereits auf dem Tisch. Man wüsste, was zu tun ist.
Jetzt dürfen hoffentlich wieder die Experten ran: unaufgeregt, vorurteilslos, geleitet allein von den Erkenntnissen der modernen Schulforschung und den Ergebnissen vorliegender Studien.
In Vorarlberg haben wir ein Schulforschungsprojekt, das im Minenfeld des politischen Sperrgebiets als Tätigkeitsagenda der kommenden Jahre beinahe in die Luft gesprengt worden wäre.
Für das zweite Halbjahr 2017 ist im Zehnjahresplan dieses Projekts vorgesehen: Erstellung eines Gesamtkonzepts zur Verbesserung im Umgang mit Heterogenität sowie Stärkung des individualisierten und personalisierten Unterrichts. Spröde Formulierungen, mag sein. Aber sinnvolle Entwicklungsaufträge mit dem Ziel, auf lange Sicht die Zahl der schlechten Schüler im Land zu senken und jene der guten zu erhöhen.
Die Mühen der Ebene werden über künftigen Erfolg oder Misserfolg des Schulsystems bestimmen. Es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und die ideologisierten Dickschädel zu verbannen.
Jetzt dürfen hoffentlich wieder die Experten ran: unaufgeregt, vorurteilslos, geleitet von den Erkenntnissen der modernen Schulforschung.
klaus.haemmerle@vn.at, 05572/501-634
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