VN-Umfrage: Kurz verleiht den Schwarzen Flügel

Politik / 29.05.2019 • 18:50 Uhr
VN-Umfrage: Kurz verleiht den Schwarzen Flügel

VN-Umfrage: Wäre am Sonntag Nationalratswahl, würde die Volkspartei im Land kräftig zulegen.

Schwarzach “Wenn am kommenden Sonntag Nationalratswahl wäre, welche der folgenden Parteien würden sie dann am ehesten wählen?” Mit dieser Frage konfrontierte das Institut Dr. Edwin Berndt im Rahmen einer VN-Blitzumfrage 505 Vorarlberger Wahlberechtigte. Wichtiges Detail: Bei der vorliegenden Umfrage handelt es sich um keine Prognose, sondern um die Erhebung der politischen Stimmungslage im Zeitraum 20. bis 24. Mai, also mitten in den jüngsten politischen Turbulenzen der Bundesregierung. Die NR-Wahl findet außerplanmäßig bereits im September 2019 statt. Bis dahin kann freilich noch viel passieren. Deshalb betont Berndt auch, dass es sich bei Sonntagswahlfragen stets um Momentaufnahmen handelt, die sich ständig ändern können.

VN-Umfrage: Kurz verleiht den Schwarzen Flügel

Schwarze fischen im Teich der Blauen

Die Freiheitlichen müssten gemäß Umfrageergebnis bei der Nationalratswahl mit schweren Verlusten von bis zu acht Prozent rechnen. “Das ist angesichts der jüngsten Vorkommnisse wie dem Ibizia-Video, das zu einem Rücktritt von Vizekanzler Heinz-Christian Strache, einem Auseinanderbrechen der Regierung und zu Neuwahlen geführt hat, logisch”, erklärt Berndt. “Die Hauptschuld kommt aus Sicht der Wähler ausnahmslos den Blauen zu.” Konträr dazu fällt in der Blitzumfrage das Abschneiden der Volkspartei aus. “Die Schwarzen könnten demnach das gute Ergebnis von 2017 sogar toppen und im Land um gut drei Prozent auf ansehnliche 38 Prozent zulegen. Diese Stimmen kommen zumeist von enttäuschten freiheitlichen Wählern”, verweist der Marktforscher auf seine erfragten Fakten. “Die Schwarzen profitieren ganz augenscheinlich vom Desaster der Freiheitlichen.” Trotz ihres Vorzugs, keine Skandalpartei zu sein, würden die Neos nicht profitieren. Erholt hätten sich hingegen inzwischen die Grünen, die bekanntlich bei der NR-Wahl 2017 aus dem Hohen Haus gewählt worden waren. Ihnen wird in der Umfrage ein Plus von vier Prozent im Land attestiert. Berndt: “Im Vergleich zu 2013 konstatieren wir jedoch ein Minus von sechs Prozent.”

Kurz wäre hierzulande Wahlsieger

Die Stimmungslage in Sachen Sonntagswahlfrage in Sachen NR-Wahl für die Sozialdemokraten im Land bezeichnet Berndt als Stagnation. “Die in der Umfrage ausgewiesenen 18 Prozent sind angesichts der Situation dieser Partei auf Bundesebene wie Querelen und einer Parteichefin, die die Sachlage wenig beruhigen konnte und uneinheitliche Auffassungen in der Koalitionsfrage mit den Freiheitlichen sicherlich als Erfolg zu werten.” Listen wie Jetzt und Sonstige bezeichnet Berndt als bedeutungslos. Fazit der Analyse: “Von den massiven Einbrüchen der Blauen als Konsequenz ihres Skandals profitiert bei uns fast nur die Volkspartei. Sebastian Kurz wäre auch hierzulande der große Wahlsieger.”

„Die Volkspartei könnte ihr gutes Fazit von 2017 sogar toppen und auf 38 Prozent zulegen.“

Dr. Edwin Berndt, Marktforscher

Zorn und Wut wegen Strache und Gudenus

Und noch etwas hat Berndt erfahren. “Ob der Vorgänge um Strache und Gudenus sind die Menschen betroffen, bestürzt, erschüttert, fassungslos, schockiert, entsetzt, verstört, verdattert, entgeistert, aus dem Häuschen, auch  zornig wegen des Chaos, des Bruchs der Regierung, weil schon wieder gewählt werden muss. Abgestraft wird fast zur Gänze die FP als Hauptschuldige, die VP nach vorliegenden Ergebnissen offenbar nicht. Von solchen und etwaigen Repressalien können die anderen Parteien naturgemäß nicht betroffen sein.”