7,9 Millionen aus der Buwog-Provision

Weiterer Zeuge am Landesgericht Feldkirch befragt.
feldkirch, wien Bei der Befragung des Zeugen Alexander B. per Videokonferenz am Landesgericht Feldkirch am Tag 118 des Buwog-Prozesses wurde die Rolle der Gesellschaft Omega als Zwischenstation am Weg der Buwog-Provision von Zypern nach Liechtenstein beleuchtet. Die Omega mit Sitz im US-Staat Delaware stellte für die Geldtransaktionen ihr Konto bei der Hypo Investmentbank in Liechtenstein zur Verfügung.
Als Rechtsgrundlage diente ein Vertrag zwischen der Omega und der zypriotischen Gesellschaft Astropolis von Peter Hochegger, in dem die Entwicklung gemeinsamer Immobilienprojekte genannt wurde. Tatsächlich fungierte die Omega nur als Zahlstelle, von der die in mehreren Transaktionen überwiesenen 7,9 Millionen Euro aus der Buwog-Provision in bar abgehoben wurden und in bar auf Konten in Liechtenstein einbezahlt wurden. Diese Konten ordnet die Anklage Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Walter Meischberger und Ernst Karl Plech zu, was Grasser und Plech aber bestreiten. Der Vertreter der Privatbeteiligten CA Immo, Johannes Lehner, fragte den Zeugen am Mittwoch, welche Leistungen denn die Omega erbracht hätte? Eigentlich habe ja Walter Meischberger die Leistungen erbracht, der einen Vertrag mit der Omega hatte, so der Zeuge. Er habe eine Rechnung geprüft, in der ein Immobilienprojekt in Osteuropa angegeben wurde. Die Omega, bei der der Zeuge zeichnungsberechtigt war, sei eine „Servicegesellschaft“ gewesen. Das Service bestand darin, dass er persönlich zur Hypo Investmentbank (HIB) in Liechtenstein ging, dort einen Beleg über eine Barabhebung unterzeichnete und das Geld in der Bank ließ. Den weiteren Weg des Geldes wisse er nicht.
Staatsanwalt Gerald Denk hakte ebenfalls nach: Ob der Zeuge nichts von Meischbergers enger Freundschaft zum – nunmehr Hauptangeklagten – Grasser gewusst habe? Er habe den früheren FPÖ-Generalsekretär Meischberger nur aus den Medien gekannt, so der Mann.