Hard hat abgestimmt: Klares “Nein” zum Durchstich

Die Harder haben entschieden: 80,72 Prozent (3923 Stimmen) der Wahlberechtigten sprachen sich gegen den Hafendurchstich aus, 19,28 Prozent (937 Stimmen) dafür. Die Wahlbeteiligung lag bei 48 Prozent.
Hard Während in Altach heute der Kiesabbau am Prüfstand steht, geht es in Hard um das „Leitbild zur Hafen- und Ufergestaltung 2030“. 10.106 Harder Stimmberechtigte waren in der Volksabstimmung aufgerufen ihre Stimme abzugeben. Es ging um die Frage, ob die Gemeinde den Durchstich zwischen dem Zoll- und dem Sporthafen schaffen soll (“Soll die Marktgemeinde Hard im Zuge der Umsetzung des ‘Leitbilds zur Hafen- und Ufergestaltung 2030’ eine neue Wasserfläche [Durchstich] zwischen dem Zoll- und dem Sporthafen schaffen?”).

Das Ergebnis liegt nun vor: 4870 Harder haben abgestimmt, das entspricht einer Wahlbeteilgung von 48 Prozent. 19,28 Prozent (937 Stimmen) haben für den Durchstich gestimmt, eine klare Mehrheit von 80,72 Prozent (3923 Stimmen) hat sich dagegen ausgesprochen. “Dass ein großer Teil der Bevölkerung in einer Sachfrage anderer Meinung ist, sehe ich nicht als Niederlage, sondern als aktive wichtige Einbindung aller Interessen”, sagte Bürgermeister Harald Köhlmeier (ÖVP) bei der Ergebnispräsentation. “Ich finde es schade, mit welcher Schärfe und Unsachhlichkeit teilweise über das Leitbild und einzelne Aspekte diskutiert wurde. Das tut unserer Gemeinde und auch der Sache an sich nicht gut.” Köhlmeier hoffe, dass nun an einem Strang gezogen wird , “um gemeinsam die beste Lösung für Hard zu finden.” Die Opposition – Eva Hammerer (Grüne), Martin Staudinger (SPÖ), Anton Weber (Harder Liste) begrüßten in einer ersten Reaktion das Ergebnis der Volksabstimmung. Nun gelte es, dringend notwendige Bauten am Standbad und am Thaler-Areal anzugehen und vor allem die Bevölkerung von Beginn an einzubinden. Auch der Freiheitliche Matthias Lexer zeigt sich mit dem Ergebnis der Volksabstimmung höchst zufrieden.


Die Oppositionsparteien Grünes Hard, Harder Liste und SPÖ kritisierten die Pläne im Vorfeld der Abstimmung. Sie warfen Bürgermeister Harald Köhlmeier (ÖVP) vor, dass die rund 9000 Quadratmeter große Fläche nur deshalb weggebaggert wird, damit die beiden Museumsschiffe „Österreich“ und „Hohentwiel“ einfahren können. Damit handle er gegen den Willen der Bürger, die sich bei der Volksabstimmung vor knapp zwei Jahren mit 92,95 Prozent gegen Großschiffe im Binnenbecken ausgesprochen haben.

Köhlmeier wiederum betonte vor der Volksabstimmung, dass die Verlegung der beiden Schiffe nicht im Vordergrund der Hafenneugestaltung stehe. Die zusätzliche Wasserfläche habe den Zweck, den heutigen Seepark zum zentralen Dreh- und Angelpunkt des Hafenquartiers zu machen. Damit würden die Funktionen zwischen Binnenbecken und Strandbad von jenen des Hafens entflochten, betonte er. VN-MIH, MIP


