Qamar Abbas: Die Begründung des Gerichts

Politik / 27.02.2020 • 20:05 Uhr
Qamar Abbas: Die Begründung des Gerichts
Die durchgeführte Abschiebung von Qamar Abbas sei in dieser besonderen Konstellation unverhältnismäßig, befindet der Verwaltungsgerichtshof. APA

Wie der Verwaltungsgerichtshof über die Abschiebung urteilte.

Wien “Das angefochtene Erkenntnis wird wegen Rechtswidrigkeit seines Inhaltes aufgehoben”, heißt es in der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshof zum Fall Qamar Abbas, der Ende Oktober 2018 nach etwa zweiwöchiger Schubhaft nach Pakistan abgeschoben wurde. Der 28-Jährige war 2012 nach Österreich gekommen. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, ebenso ein weiterer, den er später stellte. Im Jänner 2018 gab es einen neuen Versuch. Der Sachverhalt habe sich verändert, lautete seine Begründung. Abbas legte ein Sprachzertifikat, Unterstützungsschreiben und den erfolgreichen Abschluss des ersten Lehrjahres vor. Am 11. Oktober 2018 wurde er festgenommen. Etwas später wurde der Bescheid zu seiner Abschiebung wegen Verfahrensmängel aufgehoben. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl sei zu Unrecht vorgegangen – ohne Einvernahme von Abbas und ohne Würdigung seiner Integrationsschritte, befindet das Gericht. Obwohl der 28-Jährige kurz darauf angehört wurde, blieb eine Entscheidung über seinen Antrag aus. So ist laut Verwaltungsgerichtshof nicht gesichert, ob die Rückkehrentscheidung zulässig war.