Mit einem Tablet gegen die Einsamkeit

Politik / 10.04.2020 • 06:00 Uhr
Mit einem Tablet gegen die Einsamkeit
Stadträtin Marie-Louise Hinterauer, Verwaltungsleiter Martin Mäser und Pflegerin Luise Meixner nahmen die Geräte stellvertretend für die Bewohner entgegen.  VN/PAULITSCH

Pflegeheimbewohner feiern Ostern nun virtuell.

dornbirn Das Coronavirus hat den Alltag komplett verändert. Das Schlüsselwort lautet: soziale Distanz. Besonders jener Teil der Bevölkerung, der als gefährdet gilt, muss geschützt werden. Dazu zählen die Bewohner von Pflegeheimen. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr dürfen sie nicht von ihren Angehörigen besucht werden. Und das ausgerechnet an Ostern.

Geräte für 20 Pflegeheime

Abhilfe sollen moderne Kommunikationsmittel schaffen. Am Gründonnerstag haben Mitarbeiter des Landes Tablets an die Vorarlberger Pflegeheime übergeben. Damit sollen die Bewohner die Möglichkeit bekommen, über Videotelefonie mit ihren Angehörigen Ostern zu feiern. „Man kann sich gar nicht vorstellen, was das Fehlen der Sozialkontakte für die Menschen bedeutet“, sagt die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Luise Meixner. Gemeinsam mit dem Verwaltungsleiter der Dornbirner Pflegeheime, Martin Mäser, und Stadträtin Marie-Louise Hinterauer hat sie die Tablets stellvertretend für die Bewohner der Einrichtung Höchsterstraße in Dornbirn entgegengenommen. Wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen erfolgte die Übergabe vor dem Gebäude – mit Gesichtsmasken und Sicherheitsabstand.

Man kann sich gar nicht vorstellen, was das Fehlen der Sozialkontakte für die Menschen bedeutet.

Luise Meixner, Pflegerin

Insgesamt hat das Land für 20 Einrichtungen Tablets organisiert. Die Bildungs- und Beratungsinformationsstelle BIFO stellte die 45 Geräte vorübergehend zur Verfügung, die connexia kümmerte sich um die Koordination.

Den 107 Menschen, die im Pflegeheim Höchsterstraße leben, gehe es den Umständen entsprechend, sagt Meixner. “Natürlich sind sie verunsichert. Sie haben aber weniger Angst um sich selbst, sondern mehr um ihre Angehörigen.” Zumindest auf das gemeinsame Osterfest müssen die Bewohner nun doch nicht verzichten – ein Wiedersehen mit den Liebsten ist gesichert. Wenn auch nur virtuell.