Höchst: Blauer fühlt sich zu unrecht durch Vorwurf angeschwärzt

Vermuteter Einsatz von Kunstdünger in Natura-2000-Gebiet erhitzt die Gemüter.
Höchst, Bregenz Ob sich die erhobenen Vorwürfe erhärten, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen der Bezirksbehörde. Und ob das Ganze bereits ein Vorgeschmack auf den nächsten Gemeindewahlkampf ist, bleibt derzeit dahingestellt. Faktum ist, dass gegen den Höchster Landwirt Robert Blum (30), der bei den abgesagten Gemeindewahlen für die Freiheitlichen als Bürgermeister-Kandidat am Start war, bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz eine Anzeige eingebracht wurde. Auch das Büro von Umweltlandesrat Johannes Rauch (60, Grüne) ist informiert. Konkret wird gegen den jungen Landwirt der Vorwurf erhoben, er soll am 14. April 2020 auf einer als Natura-2000-Gebiet ausgewiesenen Fläche von 30 Hektar Kunstdünger ausgebracht haben. Darüber hinaus präsentiere sich Blum als Bio-Landwirt und habe sich zertifizieren lassen, heißt es in einer E-Mail, die auch den VN vorlegt.
Bezirksbehörde ermittelt bereits
Blum selbst weist die Vorwürfe empört zurück und sagt, er habe ausschließlich Bio-Dünger zum Einsatz gebracht. Seine Vermutung: “Da will mich jemand massiv anschwärzen.” Bei der Bezirksbehörde ist man bereits tätig. “Uns liegt eine Anzeige vor, die Ermittlungen durch einen Sachverständigen laufen”, bestätigt der stellvertretende BH-Chef Rainer Honsig-Erlenburg (46) auf Anfrage der VN. Sollte sich ein Vergehen herausstellen, würden in der Regel in solchen Fällen Verwaltungsstrafen verhängt. „Wir haben diese Information bekommen und sind natürlich sofort aktiv nachgegangen”, erklärt Wolfgang Pirklhuber als Geschäftsführer der oberösterreichischen Firma Bios, die den Höchster Hof in Sachen Bio zertifiziert hat. “Wir bekommen immer wieder Hinweise, die wir natürlich untersuchen.“ Das sei die Standardprozedur. Oft handle es sich jedoch um Missverständnisse, weshalb jeder Fall einzeln und genau geprüft werden müsse.
„Hier will mich jemand massiv anschwärzen, ich habe ausschließlich Biodünger verwendet.“
Robert Blum, Bio-Landwirt, Höchst