Nach VN-Bericht: Güterverkehr in aller Munde

Ein Bericht in den Vorarlberger Nachrichten zur Frequenz der Güterzüge Richtung Deutschland wirbelt mächtig Staub auf.
Bregenz Die in den VN aufgezeigte Bilanz in Sachen Güterverkehr auf der Schiene nach Deutschland erhitzt die Gemüter. 2019 fuhr nämlich weniger als ein Zug pro Tag durch Bregenz. Und heuer sind es noch weniger. Das dürfte wohl der Hauptgrund für die Absage von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) zum Ausbau eines zweiten Gleises nach Deutschland sein. Logistikunternehmen würden darauf hinweisen, dass es auf der Bahnstrecke eine Tonnagen-Begrenzung gebe, sagt Garry Thür (Neos). „Wenn also ein Unternehmen Güter über die Schiene nach Deutschland exportieren möchte, erfolgt dies in der Regel über Kufstein. Im Klartext heißt das, dass die Züge zuerst nach Osten in Richtung Tirol fahren und dann Richtung Norden nach Deutschland. Der Umweg über Kufstein macht die Bahn somit nicht wirklich zu einer attraktiven Variante.“ Vorarlberger Unternehmen würden sehr stark in den Raum Stuttgart und Frankfurt oder nach Übersee über Hamburg oder Bremerhaven exportieren. Deshalb würden jährlich rund 1,5 Millionen Lkw durch den Pfändertunnel rollen. Dem Land fehle ein Güterverkehrskonzept.
4000 Lkw pro Tag im Pfändertunnel
Für Michael Ritsch (SPÖ) steht fest: „Jährlich brettern 1,5 Millionen oder 4000 Lkw pro Tag durch den Pfändertunnel. Gleichzeitig verkehrt zwischen Bregenz und Lochau nicht einmal ein Güterzug täglich. Das zeigt, dass das Gleis für Speditionen nicht attraktiv ist. Solange die Strecke nicht ein zweites Gleis bekommt, wird das so bleiben.“ Aufgrund der Bauarbeiten im Zuge der Elektrifizierung der deutschen Südbahnstrecke seien die Schienenkapazitäten auf dieser Strecke sehr eingeschränkt verfügbar und es werden derzeit die meisten Güterzüge von und nach Vorarlberg über den Arlberg abgewickelt, sagt Michael Tagwerker von der Sparte Transport in der Wirtschaftskammer. Auch wenn die Kapazitäten auf der eingleisigen Strecke noch einige Jahre ausreichen würden, sei ein Ausbau im Auge zu behalten.
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