Corona-Schreck in Lustenauer Kindergarten

Politik / 15.09.2020 • 08:48 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mit der Öffnung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen eröffnen sich dem Coronavirus neue Infektionsquellen. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Mit der Öffnung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen eröffnen sich dem Coronavirus neue Infektionsquellen. vn/paulitsch

Pädagogin in Lusten­au Augarten positiv getestet. Jetzt gibt es einen Notbetrieb.

Lustenau Der Schreck war vergangenen Woche groß: Eine Kindergartenpädagogin des Kindergartens Lustenau Augarten wurde positiv auf Covid19 getestet. Weil sie sich bereits mit allen ihren Kolleginnen zu Besprechungen auf das neue Kindergartenjahr getroffen hatte, ließen sich diese unverzüglich freiwillig testen. Erfreuliches Resultat: Alle waren negativ. „Wir dachten, jetzt können wir negativ getesteten Pädagoginnen reinen Gewissens den normalen Betrieb aufnehmen“, berichtet Leiterin Silke Rezsnyak (45). Doch dazu kam es nicht.

Betreuungsangebot

Die Behörde begann kürzlich mit einer Bestandsaufnahme. „Reichlich spät“, findet Rezsnyak, „denn jetzt können wir nicht einfach loslegen.“ Für die Verantwortlichen in der Gemeinde entstand eine unangenehme Situation. Bürgermeister Kurt Fischer (57) rief zur Krisensitzung mit allen Betroffenen und gab am Montagabend gegenüber den VN folgende Entscheidung bekannt. „Wir werden am Dienstag die Eltern vor Ort ausführlich über die Situation informieren. Wir werden für jene Eltern, die ihre Kinder nicht noch eine Woche bei sich behalten können, eine Betreuung durch negativ getestete Pädagoginnen des Kindergarten Augartens anbieten. Diese werden zur doppelten Absicherung auch eine Maske tragen. Für Montag, den 21. September, planen wir den Start des Regelbetriebs“, beschreibt Fischer den Umgang mit der nicht einfachen Lage. Im Kindergarten Lustenau Augarten arbeiten elf Pädagoginnen. Sie betreuen 55 Kinder.

Soldaten im Einsatz

Doch nicht nur in Kindergärten geht das Coronavirus um. Wie Landeshauptmann Markus Wallner auf VN-Nachfrage bestätigte, gibt es einzelne Infektionsfälle auch bereits an Schulen. Noch ließen sich aber alle Kontakte gut nachverfolgen, betonte er. Inzwischen wurde bereits mit der Aufstockung des Infektionsteams begonnen. Seit dem Wochenende sind wieder Soldaten des Bundesheers bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen eingesetzt. Gleichzeitig laufen weitere Schulungen von Personen, die das Infektionsteam verstärken sollen.

Zusätzlich legte die Landesregierung aktuell einen Leitfaden mit Empfehlungen für Unternehmen auf. „Im Fokus steht klar, die Infektionszahlen möglichst beherrschbar zu halten und einen zweiten Lockdown zu verhindern“, bekräftigen Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Für beide ist das Handbuch nach der bundesweiten Einführung des Corona-Ampelsystems eine weitere Initiative für einen wirksamen Gesundheitsschutz. Martina Rüscher verweist in diesem Zusammenhang neuerlich darauf, dass das Land allen Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden testen lassen wollen, organisatorische Unterstützung anbietet. VN-HK, MM

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