Lecher Zentrumsbau bleibt im Fokus

Fragen der Finanzierung des 42-Millionen-Projekts bei Gemeindesitzung am Montag als Schwerpunktthema.
Lech Pandemie und daraus resultierende Steuereinbrüche haben den laufenden Bau eines neuen Gemeindezentrums ganz schön ins Schleudern gebracht. Wie und ob ab Ende April in Lech an dem Riesenprojekt, dessen Gesamtkosten bereits mit 42 Millionen Euro beziffert werden, weitergebaut wird, steht derzeit nicht fest. In der Gemeindesitzung im Sportpark am Montagabend, die coronabedingt ohne Publikum stattfindet, werden verschiedene Szenarien vorgestellt, wie es weitergehen soll und die Kommune vor einem finanziellen Fiasko bewahrt werden soll.
Wird bestehender Beschluss gekippt?
Fest steht ein Beschluss des alten Gemeindeparlamentes, das sich mit nur einer Gegenstimme für die Umsetzung des Vorhabens ausgesprochen hatte. Dieser Beschluss müsste von der neuen Gemeindevertretung, in der jetzt vier Listen mitzureden haben, quasi gekippt werden.
Ob dies der Fall sein wird, darüber soll in der nächsten Sitzung am 1. Februar befunden werden. Fest steht offenbar auch, dass die beinahe fertiggebaute Tiefgarage so rasch wie möglich bewirtschaftet werden soll. Heute stehen Fragen, was ein genereller Baustopp oder eine nur teilweise Umsetzung der Pläne vor allem finanziell bedeuten würde, auf der Tagesordnung. Auch Szenarien, was es heißt, einfach weiterzubauen oder die Errichtung ohne Veranstaltungssaal, werden dabei beleuchtet.
Große Hoffnung auf breiten Konsens
„Ein kompletter Baustopp kommt für mich jedenfalls nicht in Frage“, betont Bürgermeister Stefan Jochum im VN-Gespräch. Im Hinblick auf eine Entscheidung in der Februarsitzung hegt er eine Hoffnung: „Ich hoffe auf einen möglichst breiten Konsens und eine tragfähige Mehrheit in der Gemeindevertretung.“ Für Michael Hassler, der im Auftrag der Gemeinde das Großprojekt umsetzt und bereits mehr als elf Millionen Euro verbaut hat, hat sich am Auftrag (noch) nichts geändert. „Der damalige Beschluss ist mein Auftrag. Ich bin verpflichtet zu bauen. Und laut Zeitplan müsste der Bau des Projektes im Mai fortgesetzt werden.“ Was sagt Hassler zu einem möglichen Baustopp? „Egal, was die Gemeindevertretung beschließen wird: es wird immer Geld kosten.“ Auch und vor allem im Hinblick auf bereits fixierte Aufträge mit Unternehmen und Planungsbüros.
Künftig Gemeindesitzungen im Live-Stream
Künftige Sitzungen der Gemeinde sollen die Bürger im Internet mitverfolgen können. Auf der heutigen Sitzung soll nämlich ein Beschluss in Sachen Umsetzung eines Live-Streams fallen. Gemeindechef Jochum gibt sich optimistisch, dass ein diesbezügliches Konzept im Gemeindeparlament mehrheitlich die Zustimmung erhält. Damit dürften sowohl Entscheidungsfindung als auch Debatten darüber, wie es mit dem Gemeindezentrumsbau weitergehen soll, bereits in der Sitzung im Februar via Live-Stream zu sehen sein.
„Ein genereller Baustopp beim Gemeindezentrum kommt für mich nicht in Frage.“
Stefan Jochum, Bürgermeister Lech