„SofaGate“ schlägt Wellen

Politik / 07.04.2021 • 22:31 Uhr
In sozialen Netzwerken bekam der Vorfall im türkischen Präsidialamt schnell den Titel „SofaGate“.  AFP/Turkish presidential press service
In sozialen Netzwerken bekam der Vorfall im türkischen Präsidialamt schnell den Titel „SofaGate“.  AFP/Turkish presidential press service

Kritik am Umgang mit Kommissionspräsidentin.

brüssel Die EU-Kommission hat den Umgang mit ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen beim Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Ankara kritisiert. Von der Leyen sei überrascht gewesen, als sie anders als EU-Ratspräsident Charles Michel keinen Sessel neben Erdogan bekommen habe, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Sie habe es aber dann vorgezogen, der Substanz der Gespräche “Priorität vor protokollarischen Fragen” zu geben. In sozialen Netzwerken war die Rede von “SofaGate”. Von der Leyen und Michel waren am Dienstag nach Ankara gereist, um Möglichkeiten für eine Verbesserung der Beziehungen auszuloten. In einem Video ist zu sehen, wie die Kommissionschefin im türkischen Präsidialamt stehen bleibt und mit einem “Ähm” reagiert, als sich Erdogan und Michel in zwei Sessel setzen. Später ist sie auf einem Sofa in beträchtlichem Abstand zu sehen. Auch Abgeordnete des EU-Parlaments reagierten kritisch. So verwies etwa die sozialdemokratische Fraktionschefin Iratxe García Pérez, darauf, dass die Türkei gerade aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen ausgetreten ist. “Und jetzt lassen sie die Präsidentin der Europäischen Kommission ohne Platz bei einem offiziellen Besuch.”