Ruf nach dauerhaftem Frieden

Politik / 21.05.2021 • 22:51 Uhr
In Jerusalems Altstadt kam es erneut zu Konfrontationen.

In Jerusalems Altstadt kam es erneut zu Konfrontationen.

Nahost-Konflikt: Internationale Gemeinschaft fordert umfassende Lösung.

tel aviv, gaza-stadt Nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Konflikt dringt die internationale Politik auf eine umfassende Friedenslösung. US-Präsident Joe Biden sagte, die Waffenruhe biete eine wirkliche Chance, Fortschritte hin zu einem dauerhaften Frieden zu machen. Die deutsche Regierung forderte, dass weiter an einem substanziellen politischen Dialog gearbeitet werde. Die Europäische Union bot dabei Unterstützung an. Unter Vermittlung Ägyptens hatten sich Israel und die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas nach elf Tagen militärischen Schlagabtauschs auf die Waffenruhe verständigt.

Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich während des Ramadan und nach der Absage der palästinensischen Parlamentswahl zugespitzt. Als Auslöser gelten unter anderem heftige Zusammenstöße auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in der Altstadt von Jerusalem. Am Freitag kam es dort erneut zu Konfrontationen.

Eskaliert war der jüngste Konflikt am 10. Mai mit Raketenbeschuss der Hamas auf Jerusalem. Militante Palästinenser schossen danach laut israelischen Angaben 4340 Raketen aus dem Palästinensergebiet auf das Land ab – viele fing das Abwehrsystem „Iron Dome“ ab. In Israel starben zwölf Menschen, mehr als 300 wurden verletzt. Das Land reagierte mit massiven Angriffen im Gazastreifen, etwa auf das Hamas-Tunnelsystem. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums wurden 243 Menschen getötet, es gab rund 1900 Verletzte. Nach Ansicht von Israels Premier Benjamin Netanjahu geht sein Land gestärkt aus dem Konflikt hervor. Die Hamas erklärte sich wiederum zum Sieger der Auseinandersetzung. Die Waffenruhe löse die eigentlichen Probleme nicht, warnte der Direktor des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge UNRWA, Matthias Schmale. „Es wird wieder ein Krieg ausbrechen, solange die fundamentalen Ursachen nicht angegangen werden.“

Ein israelisches Mädchen verlässt den Schutzbunker.

Ein israelisches Mädchen verlässt den Schutzbunker.

Palästinensische Familien kehren zu ihren zerstörten Wohnungen in Gaza-Stadt zurück. AFP, Reuters
Palästinensische Familien kehren zu ihren zerstörten Wohnungen in Gaza-Stadt zurück. AFP, Reuters