Warnung mit Schüssen und Bomben?

Politik / 23.06.2021 • 22:41 Uhr
Dieses Bild vom März 2020 zeigt die „HMS Defender“ im Hafen von Portsmouth in England. PA/AP
Dieses Bild vom März 2020 zeigt die „HMS Defender“ im Hafen von Portsmouth in England. PA/AP

Großbritannien stellt Vorfall vor Krim anders dar als Russland.

moskau, london Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Warnung eines britischen Kriegsschiffs im Schwarzen Meer Schüsse abgegeben und Bomben abgeworfen. Das Schiff sei am Mittwoch unweit der Halbinsel Krim drei Kilometer weit in russische Hoheitsgewässer gefahren, meldete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium in Moskau. Nach Beschuss durch die russische Schwarzmeerflotte und den Grenzschutz des Inlandsgeheimdienstes FSB drehte das britische Schiff ab.

Das britische Verteidigungsministerium stellte den Vorfall anders dar. „Wir glauben, dass die Russen Schießübungen vorgenommen haben im Schwarzen Meer“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums auf Twitter. Diese seien vorab angekündigt worden. Es habe keine Schüsse gegeben, die auf den vor Ort eingesetzten Zerstörer „HMS Defender“ gerichtet gewesen seien. Auch die Behauptung, dass Bomben auf dem Kurs des Schiffes abgeworfen worden seien, erkenne man nicht an. Die „HMS Defender“ sei auf einer „harmlosen Durchfahrt“ durch ukrainische Gewässer im Einklang mit internationalem Recht, so die Mitteilung weiter.

Russland hat die Krim völkerrechtswidrig annektiert und sieht die Gewässer davor daher als eigenes Territorium an. Nach dem Vorfall  wurde der britische Militärattaché ins russische Verteidigungsministerium einbestellt, hieß es in Moskau. Es wurde vermutet, dass das britische Kriegsschiff an einer internationalen Militärübung unter US-Führung teilnehmen wollte. Zuvor hatte Russland die USA und ihre Verbündeten aufgefordert, dieses Manöver im Schwarzen Meer nicht abzuhalten.