25 Todesopfer bei Demos in Myanmar

Politik / 04.07.2021 • 22:34 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Demonstrationen für Demokratie begegnen Sicherheitskräfte in Myanmar offenbar mit Waffengewalt. AFP
Demonstrationen für Demokratie begegnen Sicherheitskräfte in Myanmar offenbar mit Waffengewalt. AFP

Militärjunta schlägt Demokratiebewegung blutig nieder.

Naypyidaw In Myanmar haben Sicherheitskräfte Berichten eines Augenzeugen und mehrerer Medien zufolge bei Zusammenstößen mit Protestierenden mindestens 25 Menschen getötet. Zu den Auseinandersetzungen sei es in der im Zentrum des Landes gelegenen Stadt Depayin gekommen, berichtete am Sonntag ein Anrainer, der aus Furcht vor Repressalien seinen Namen nicht genannt sehen wollte. Vier Militärlastwagen hätten am Freitagmorgen Soldaten in die Stadt gebracht. Jugendliche der örtlichen Volksverteidigungskraft, die sich aus Opposition zur Militärregierung gebildet hat, hätten sich den Soldaten entgegengestellt. Die Protestierenden seien nur mit behelfsmäßigen Waffen ausgerüstet gewesen. Die Soldaten hätten auf sie geschossen und sie zurückgedrängt.

Gewaltspirale dreht sich weiter

Die staatliche Zeitung „Global Night of Myanmar“ meldete dagegen, „bewaffnete Terroristen“ hätten Sicherheitskräfte in einen Hinterhalt gelockt. Ein Soldat sei getötet und sechs verletzt worden. Nach Vergeltungsmaßnahmen der Soldaten hätten sich die Angreifer zurückgezogen. Ein Sprecher des Militärs reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme zu den Ereignissen. Die Stadt liegt in der Region Sagaing, 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Naypyidaw. Die Volksverteidigungskraft erklärte auf ihrer Internet-Seite, 18 ihrer Mitglieder seien getötet und elf verletzt worden. Solche Organisationen wurden in vielen Teilen Myanmars gegründet, um sich dem Militär entgegenzustellen. Einige stehen in Verbindung zur oppositionellen Regierung der Nationalen Einheit, die im Untergrund als eine Art Schattenregierung installiert wurde. Seit dem Militärputsch am 1. Februar und dem Sturz der Regierung von De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi gibt es regelmäßig Proteste gegen das Militär. In vielen Teilen des Landes, in dem zahlreiche Ethnien leben, kommt es immer wieder zu Gewalt.