Regierungstruppen planen eine Gegenoffensive

kabul Die afghanische Regierung plant eine Gegenoffensive im Norden des Landes, um den Vormarsch der radikal-islamischen Taliban zu stoppen. Die Regierungsarmee habe den Angriff der Taliban nicht erwartet, sagte der nationale Sicherheitsberater Hamdullah Mohib der russischen Nachrichtenagentur RIA am Montag. Aber sie würden “absolut, definitiv” Gegenangriffe starten. Mohib ist ein wichtiger Berater des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani.
Im Westen Afghanistans haben Taliban nach Behördenangaben unterdessen mindestens 16 Soldaten getötet. Die Kämpfer hätten in der Nacht einen Stützpunkt in der Provinz Herat angegriffen, teilten örtliche Ratsmitglieder mit. Die Extremisten sind dort in vielen Bezirken aktiv und greifen häufiger Sicherheitskräfte an. Ein Viertel der Bezirke haben die Taliban seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai erobert. Allein am Wochenende nahmen sie nach Behördenangaben mindestens 28 Bezirke in acht Provinzen ein. Die USA kündigten indes an, den Abzug der eigenen Truppen bis Ende August abzuschließen. Der Stützpunkt Bagram wurde bereits an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben.