EU-Gipfel wird sich mit Atomkraft beschäftigen

Frankreich will Kernenergie weiter als grün einstufen.
WieN Alexander Schallenberg absolviert ab heute, Donnerstag, seinen ersten EU-Gipfel als Bundeskanzler. Für seine deutsche Amtskollegin Angela Merkel dürfte es dagegen nach 16-jähriger Amtszeit der Abschied von der europäischen Bühne werden. Der Gipfel befasst sich mit der Energieversorgung vor dem Hintergrund steigender Gaspreise. Die EU-Kommission hat dazu mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, darunter Steuern senken, ärmere Haushalte unterstützen und in erneuerbare Energien investieren. In Ratskreisen hieß es, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die Regierungschefs mehrerer osteuropäischer EU-Staaten, die Nuklearenergie nutzen, wollten eine Grundsatzdebatte über die Atomenergie anzetteln. Sie pochen darauf, Kernkraft als grüne Energie zu klassifizieren. Österreich werde dagegenhalten, hieß es weiter. Außerdem dürfte der Konflikt mit Polen den Gipfel beschäftigen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will die milliardenschwere Corona-Hilfe für Polen blockieren, bis das Land bestimmte Justizreformen zurückgenommen hat.