Noch nicht auf roter Liste: Österreich kein deutsches Hochrisikogebiet

Politik / 05.11.2021 • 15:35 Uhr
Noch nicht auf roter Liste: Österreich kein deutsches Hochrisikogebiet
Wer über die Grenze fährt, braucht bereits jetzt einen 3G-Nachweis. VN/Sams

Vor allem Ungeimpfte müssten mit Einschränkungen rechnen.
Kontrollen in angrenzenden Tiroler Bezirken gestartet.  

Berlin, Wien Zumindest an einer Grenze zu Vorarlberg wird wegen Corona wieder strenger kontrolliert. In Landeck und in Reutte starteten am Freitag Ausreisekontrollen.

Wer die Tiroler Bezirke verlassen will, muss geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Was die Einreise in die Schweiz, Liechtenstein und Deutschland angeht, bleibt alles wie gehabt. Vorerst. In der Tourismusbranche wurde spekuliert, ob Deutschland Österreich am Freitag als Hochrisikogebiet einstufen könnte.

Das blieb aus. Wie das deutsche Robert Koch-Institut mitteilte, werden diese Woche keine neuen Hochrisikogebiete definiert. Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen bleibt aber offen, ob es nicht doch bald soweit kommen könnte. Wird Österreich aus deutscher Sicht Hochrisikogebiet, träfe das vor allem Ungeimpfte. Sie müssten nach der Einreise nach Deutschland zehn Tage lang in Quarantäne. Erst nach fünf Tagen wäre ein „freitesten“ möglich.

Großteil der Gäste geimpft

Die Herausforderungen für die nahende Wintersaison waren am Freitag auch Thema bei einem Treffen der Tourismusreferenten der Bundesländer und Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Der zuständige Vorarlberger Landesrat Christian Gantner (ÖVP) hob hervor, dass bereits ein Großteil der Urlaubsgäste geimpft sei – österreichweit derzeit über 85 Prozent. Stornierungen deutscher Urlaubsgäste habe es noch keine gegeben. Köstinger bekräftigte: “Das oberste Ziel muss es sein, dass die heurige Wintersaison stattfindet.”

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In Landeck und Reutte starteten Ausreisekontrollen. APA

Bereits seit längerem ist bei Fahrten nach Deutschland ohnehin 3G Pflicht: Alle Menschen, die älter als zwölf Jahre alt sind, müssen einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis mitführen. Würde Österreich zum Hochrisikogebiet erklärt, käme die Vorgabe hinzu, sich vorab online zu registrieren. Wer dann in seiner Einreiseanmeldung einen Impf- oder Genesenen-Hinweis hochlädt, muss nicht in Quarantäne. Ungeimpfte können sich erst nach fünf Tagen mit einem Test aus der Quarantäne befreien. Das gilt auch für Kinder unter 12 Jahre, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist. Für sie endet die Quarantäne nach fünf Tagen automatisch. Ausnahmen von der Anmelde- und Quarantänepflicht gibt es unter anderem für die Durchreise, Berufspendler, den Besuch von Verwandten ersten Grades oder des Lebenspartners.

Auch im umgekehrten Fall gilt die 3G-Regel. Österreich führt Deutschland, ebenso wie die Schweiz und Liechtenstein in der Einreiseverordnung als „Staat mit geringem epidemiologischen Risiko.“ Wer keinen Nachweis mit sich führt, muss sich online registrieren und binnen 24 Stunden einen Corona-Test machen. Fahrten in die Schweiz und Liechtenstein sind ebenfalls problemlos. Zwar müssen seit September alle Menschen über 16, die nicht geimpft oder genesen sind, auch in der Schweiz und Liechtenstein einen negativen Test vorweisen. Dazu kommt eine Einreiseanmeldung. Für Grenzgebiete wie Vorarlberg gibt es aber eine Ausnahme von der Test- und Anmeldepflicht.