Unruhen und Krawalle

Politik / 21.11.2021 • 22:36 Uhr
Ein Feuer lodert auf einer Straße in Den Haag. Auch in anderen Städten kam es zu Gewalt. AFP
Ein Feuer lodert auf einer Straße in Den Haag. Auch in anderen Städten kam es zu Gewalt. AFP

Ausschreitungen in den Niederlanden bei Protesten.

den haag Feuerwerkskörper explodieren, Autos stehen in Brand, Jugendliche schmeißen Steine auf Polizisten. Beamte verschanzen sich vor der Meute hinter Autos. Dann fallen Schüsse. Proteste führten in Rotterdam zu heftigen Straßenschlachten. In der folgenden Nacht zum Sonntag kam es zu Unruhen an mehreren Orten im Land. Justizminister Ferd Grapperhaus sprach von einer organisierten Attacke auf Einsatzkräfte. „Diese Gewalt vor allem gegen die Polizei hat in der Coronapandemie zugenommen“, sagte der Minister am Sonntag dem TV-Sender WNL. Einen konkreten Anlass für Proteste gibt es in den Niederlanden dabei gar nicht. Bisher ist keine weitere Verschärfung der Maßnahmen geplant.

In dem Land ist die Stimmung aber bereits stark aufgeheizt. Die Gewaltwelle setzte Freitag ein, nachdem eine nicht angemeldete Protestdemo gegen Coronamaßnahmen in Rotterdam total aus dem Ruder lief. Hunderte Randalierer zogen durch die Hafenstadt, legten Brände, griffen die Polizei mit Feuerwerk an. „Es war eine Orgie der Gewalt“, sagte Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb. Die Polizei wurde nach Darstellung des Bürgermeisters so bedroht, dass Beamte sogar zur Schusswaffe griffen. Vorläufige Bilanz: mindestens sieben Verletzte, 51 Festnahmen. Die Polizei gab nach eigener Darstellung erst Warnschüsse ab und schoss dann auch gezielt auf Menschen. Mit einer derart großen Meute habe man nicht gerechnet, sagt der Rotterdamer Polizeichef Fred Westerbeke im TV-Sender NOS. „Dies sind für mich Kriminelle, die versucht haben, meine Polizeileute zu verletzen oder sogar zu töten.“ Die Justiz untersucht nun den Waffeneinsatz der Polizei.

Auch in der Nacht zum Sonntag zogen Randalierer durch mehrere Städte. Rund 30 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen, die meisten in Den Haag.