Kein Ende der Proteste

Weitere Demonstrationen nach neuer Vereinbarung im Sudan.
khartum Die erneute Einsetzung des sudanesischen Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok in sein Regierungsamt sorgt für keine Beruhigung: Die Organisatoren der Proteste der vergangenen Wochen rufen zu weiteren Demonstrationen auf. Bereits nach der Vereinbarung für eine neue Übergangsregierung, die Hamdok und der Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan am Sonntag unterzeichnet hatten, gingen Demonstranten bis in die Nacht zum Montag auf die Straße. Die Polizei setzte Tränengas ein. Gegner der neuen Übergangsregierung warfen Hamdok Verrat vor. “Wir werden unser Land auf den richtigen Weg zurückbringen”, hatte Hamdok über die Vereinbarung gesagt. Sie mache den Weg zur Demokratie wieder frei. Danach darf Hamdok ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden. Al-Burhan wird jedoch als Anführer des Souveränen Rats gemeinsam mit Hamdok an der Spitze der neuen Übergangsregierung stehen. Dem Souveränen Rat gehören auch Vertreter des Militärs an. Bis zu dem Putsch im Oktober standen Al-Burhan und Hamdok an der Spitze einer Übergangsregierung aus militärischen und zivilen Vertretern. Nach dem Putsch hatte Al-Burhan die Regierung aufgelöst und einen Ausnahmezustand verhängt. Vor wenigen Tagen waren bei Kundgebungen für Demokratie mindestens 15 Zivilisten durch den Einsatz scharfer Munition getötet worden.