Bürgermeister Fischer ortet Vakuum nach Kurz-Rückzug: Als würde Lionel Messi zurücktreten

Die ÖVP habe sich zu stark auf eine Person fokussiert, sagt Fischer.
Schwarzach Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) war berührt von der Rücktrittserklärung des nunmehrigen Ex-ÖVP-Obmanns Sebastian Kurz. Sie sei mit seiner Art zu kommunizieren und Politik zu machen, stimmig gewesen.
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Kritisch sieht Fischer allerdings, dass die Politik in Österreich, aber auch in anderen Ländern, zu stark auf einzelne Personen setze. Eine solche Zuspitzung führe manchmal zu einer Verkürzung der wichtigen Themen. Für die ÖVP zieht Fischer einen Fußballvergleich: „Man hat auf einen Messi gesetzt. Man hat geglaubt, das große Ass im Ärmel zu haben und das ganze Spiel auf ihn zugespitzt.“ Sebastian Kurz habe es auf ganz besondere Art und Weise verstanden, sich in Szene zu setzen, Themen zu setzen und ein Gespür für Stimmungen gehabt. „Wenn man in einer Mannschaft aber so stark auf eine Person fokussiert ist und diese Person durchaus berührend endgültig Abschied nimmt, dann entsteht ein großes Vakuum.“ Da bräuchte es einen riesigen Optimismus, um zu glauben, dass dieses Vakuum ohne Friktionen schnell gefüllt werden könne, erklärt Fischer. „Es gibt natürlich eine große Lehre für die ÖVP daraus zu ziehen.“ Wer glaube, die Innenpolitik habe nun ein Problem weniger, der täusche sich. „Für die ÖVP stellt sich die Frage, wie es weiter geht.“ Diese Frage stelle sich auch insgesamt für die Politik, sagt der Bürgermeister. „Jetzt sind alle Parteien gefordert, die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ Große strukturelle Probleme seien häufig durch die starke Personalisierung verdeckt worden.