Gerald Loacker: Mit Neuwahlen wäre nicht geholfen

Politik / 02.12.2021 • 16:10 Uhr
Gerald Loacker: Mit Neuwahlen wäre nicht geholfen

Von Häme gegenüber der ÖVP will Gerald Loacker nichts wissen, von Neuwahlen aber auch nicht.

Schwarzach, Wien “Wir sind alle gut beraten, uns zurückzuhalten”, verwehrt sich Nationalratsabgeordneter Gerald Loacker (Neos) dagegen, nach dem Rücktritt von Sebastian Kurz als ÖVP-Obmann nachzutreten. Er verweist auf die Dankesworte seiner Parteichefin Beate Meinl-Reininger, trotz aller Differenzen.

Während sich die Volkspartei neu sortieren muss, gehe die Arbeit für den Nationalrat weiter. Von Neuwahlen will der Neos-Abgeordnete derzeit nichts wissen. “Ich bin mir nicht sicher, ob uns damit geholfen wäre”, sieht er wenig Interesse an einem Wahlgang. ÖVP und SPÖ seien derzeit nicht in der entsprechenden Verfassung, die FPÖ habe sich in eine unmögliche Position manövriert. Die Grünen beweisen zwar derzeit, dass sie die Schwäche der Volkspartei zu nutzen wissen, haben aber bei Neuwahlen ebenfalls nichts zu gewinnen.

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Es spielt auch mit, dass es mit der Pandemie derzeit andere Prioritäten gibt. “Zusammenstehen und eine logische, langfristige Kommunikation wären sehr wichtig”, vermisst Loacker ehrliche Ansagen. Man müsse den Leuten sagen, dass 2G und Masken uns noch lange begleiten werden. “Man kann eigentlich sagen, es war der Lockdown für Ungeimpfte, der die Trendwende eingeleitet hat”, sieht Loacker die vierte Welle gebrochen. Nun werde sich auch der Lockdown für alle in den Zahlen niederschlagen, da die Maßnahmen immer erst mit einer Verzögerung von zwei Wochen greifen.

Zur Frage von Kurz´ Nachfolge sieht der Nationalratsabgeordnete Potenzial in Innenminister Karl Nehammer. Er scheint in der Koalition ein größeres Talent für die Kompromissfindung bewiesen zu haben, als man von außen meinen dürfte. Sollte er auch die Position des Kanzlers erben, lasse sich eine größere Regierungsumbildung kaum vermeiden.

Den nun bald ehemaligen Bundesparteiobmann und Bundeskanzler a. D. Sebastian Kurz verweist er auf Anneliese Rohrers Aussage zu dessen weiterer Karriere. Diese habe Kurz geraten, sein Studium abzuschließen und ins Ausland zu gehen. “Das ist wahrscheinlich ein kluger Rat einer gescheiten Frau.”