Mehr Migranten überqueren Ärmelkanal

28.500 Menschen haben im letzten Jahr die gefährliche Überfahrt gewagt.
London Mehr als 28.500 Menschen haben offiziellen Zahlen zufolge 2021 auf kleinen Booten den Ärmelkanal Richtung Großbritannien überquert, wie das britische Innenministerium am Donnerstag mitteilte. Gegenüber den Vorjahren ist das eine deutliche Steigerung: 2020 kamen knapp 8500 Menschen über den Ärmelkanal, 2019 rund 1800. Früher versuchten Migranten oft, sich in Lastwagen oder auf Zügen zu verstecken und so ins Vereinigte Königreich zu gelangen. Durch die verschärften Kontrollen wegen der Pandemie und des Brexits ist dies jedoch schwieriger geworden, weshalb die gefährlichen Überfahrten über den Ärmelkanal zugenommen haben. Ende November 2021 kamen 27 Menschen ums Leben, als ihr überfülltes Boot sank. Den Angaben zufolge kamen im vergangenen Jahr 30 Prozent der Ankommenden aus dem Iran, gut ein Fünftel aus dem Irak und jeweils rund ein Fünftel aus Eritrea sowie Syrien. Drei Viertel waren Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren. Die britische Regierung will der Krise mit erhöhten Strafen für Menschenschmuggler und einer schärferen Asylgesetzgebung Herr werden.