Pause in Iran-Atomverhandlungen erforderlich

Politik / 11.03.2022 • 22:45 Uhr

Brüssel In den Wiener Atomverhandlungen wird es auch diese Woche keine Einigung geben. Die EU hat eine Pause in den von ihr geleiteten Gesprächen verkündet. Zwar liege der endgültige Text “im Wesentlichen” auf dem Tisch, so EU-Außenbeauftragter Josep Borrell am Freitag. Wegen “externer Faktoren” sei aber eine Pause “erforderlich”, sagte er in Anspielung auf die jüngsten Forderungen Russlands, das die westlichen Kriegssanktionen über den Iran-Atomdeal wegbekommen will. “Wir müssen eine Pause einlegen und in unsere Hauptstädte zurückkehren”, sagte am Freitagnachmittag auch der EU-Chefverhandler Enrique Mora in einem kurzen Pressestatement vor dem Wiener Luxushotel Coburg, in dem die Verhandlungen geführt wurden. 

Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärte, die Gesprächspause könnte eine Dynamik schaffen zur Lösung noch verbliebener Probleme. Der Fokus liege auf einem erfolgreichen Abschluss der Gespräche. Der russische Vertreter bei den Atomgesprächen, Michail Uljanow, sagte, der Abschluss einer Vereinbarung hänge nicht nur von seinem Land ab. “Es gibt noch andere Akteure, die zusätzliche Zeit benötigen und die weitere Bedenken haben. Und diese werden besprochen.”