Hinter den Kulissen: Studienkollegen auf Konfrontation

Politik / 10.04.2022 • 08:00 Uhr
Hinter den Kulissen: Studienkollegen auf Konfrontation
Reinhold Einwallner brachte die Personenschützer-Causa ins Rollen. Parlamentsdirektion

Kanzler Karl Nehammer und SPÖ-Mandatar Reinhold Einwallner besuchten gemeinsam die Universität – doch nur einer von beiden schloss das Studium ab.

Sie sind politische Konkurrenten und fassen sich nicht mit Samthandschuhen an. So war es der Vorarlberger Nationalratsabgeordnete Reinhold Einwallner (48, SPÖ), der mit seiner parlamentarischen Anfrage die Affäre rund um die Personenschützer von Kanzler Karl Nehammer (49, ÖVP) und seiner Familie ins Rollen brachte und damit den Zorn des Regierungschefs auf sich zog. Er sehe eine rote Linie überschritten, erklärte Nehammer in einer Pressekonferenz. Dabei waren die beiden Politiker vor einigen Jahren noch Studienkollegen, und zwar beim renommierten Politologen Peter Filzmaier (54) an der Donauuniversität Krems. Es handelte sich um das Masterstudium Politische Kommunikation. „Das war 2010 oder 2011, auf jeden Fall ist es schon länger her“, erinnert sich Einwallner auf VN-Anfrage. Übrigens sei auch der Nationalratsmandatar Philip Kucher (40) und der Wiener Landtagsabgeordnete Marcus Schober (41, beide SPÖ) mit von der Partie gewesen. „Es war eine Runde von Menschen, die sich jetzt teilweise wieder im politischen Geschäft treffen“, erzählt er.

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Nehammer war ob der Anfrage Einwallners erbost. APA

Das Verhältnis zum heutigen Bundeskanzler sei ganz normal gewesen. Übrigens: Während Nehammer den Studiengang abschloss, hat das der heutige SPÖ-Mandatar nicht gemacht. „Ich bin 2010 Landesgeschäftsführer geworden und habe das neben meinem Brotberuf als selbstständiger Optiker vor allem als Weiterbildung genutzt.“