Russland warnt vor Drittem Weltkrieg

Politik / 26.04.2022 • 22:33 Uhr
Die Ukraine meldete 35 Luftangriffe in 24 Stunden auf das Stahlwerk in Mariupol. RTS
Die Ukraine meldete 35 Luftangriffe in 24 Stunden auf das Stahlwerk in Mariupol. RTS

Militärtreffen in Ramstein. Deutschland sagt Ukraine Panzer zu.

Ramstein Nach heftigem Ringen will Deutschland die Ukraine erstmals mit schweren Waffen unterstützen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) kündigte am Dienstag bei einem hochrangig besetzten Treffen in Ramstein die Lieferung von Flugabwehrpanzern und die Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschem Boden an. Der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann erhält grünes Licht für den Verkauf von Gepard-Panzern aus früheren Bundeswehrbeständen. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz berieten Vertreter von rund 40 Staaten über Hilfen für die Ukraine. Die neue internationale Kontaktgruppe werde sich künftig monatlich beraten, um „unsere Unterstützung zu koordinieren und uns darauf zu konzentrieren, das heutige Gefecht und die künftigen Kämpfe zu gewinnen“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor deutlich gemacht, dass er Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land betrachtet. In einem Interview im russischen Fernsehen warnte er, die Gefahr eines Dritten Weltkriegs sei „ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“.

Kontaktgruppe

UN-Generalsekretär António Guterres schlug bei einem Besuch in Moskau die Bildung einer Kontaktgruppe von UNO, Kiew und Moskau zur Lösung humanitärer Probleme in der Ukraine vor. Guterres traf sich auch mit Kremlchef Wladimir Putin. Nach dem Treffen teilten die UN mit: „Der Präsident stimmte grundsätzlich der Beteiligung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees für das Rote Kreuz an der Evakuierung von Zivilpersonen aus dem Azovstal-Werk in Mariupol zu.“ Am Abend wurde bekannt, dass Russland ab heute, Mittwoch, kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien liefert. Die beiden Länder weigern sich, die Lieferungen in Rubel zu bezahlen.