Medwedew stellt Existenz der Ukraine infrage

Weiterhin toben schwere Kämpfe in dem Land.
Kiew Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat das Fortbestehen der Ukraine als souveränen Staat infrage gestellt – und damit einmal mehr für Aufsehen gesorgt. Er habe gelesen, die Ukraine wolle Verträge über die Lieferung von US-amerikanischem Flüssiggas für zwei Jahre abschließen, schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram. Dann fügte er hinzu: “Nur eine Frage: Wer hat denn gesagt, dass die Ukraine in zwei Jahren überhaupt noch auf der Weltkarte existieren wird?” Der Kreml kommentierte die neuesten Äußerungen Medwedews, der mittlerweile stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, nicht direkt.
Schlacht tobt weiter
Unterdessen tobt in der Ukraine die Schlacht rund um Sjewjerodonezk unvermindert weiter. “Es wird schwieriger, aber unsere Soldaten halten den Feind gleich an drei Seiten auf. Sie schützen Sjewjerodonezk und erlauben keinen Vormarsch nach Lyssytschansk”, erklärt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, am Mittwoch. Die beiden Städte sind nur durch einen Fluss getrennt. Die von Moskau geplante Evakuierung von Zivilisten aus dem Chemiewerk Asot ist unterdessen gescheitert.
Weil die ukrainische Seite vom Werksgelände mit Granatwerfern und Panzern schieße, könnten sich dort keine Menschen in Sicherheit bringen, teilte der pro-russische Separatistenvertreter Rodion Miroschnik mit. Gouverneur Hajdaj erklärte hingegen, dass die Russen, die im Februar in die Ukraine einmarschierten und die militärische Aggression starten, weiter Häuser beschießen und in Sjewjerodonezk erneut das Chemiewerk Asot angegriffen haben. “Der Gegner ist schwächer in den Straßenkämpfen, deshalb eröffnet er das Feuer aus Artillerie.” Auch in den umliegenden Ortschaften gebe es schwere Schäden.