Schlepper nutzen Ukraine-Krieg als Werbung für Flüchtlinge

In Vorarlberger sind Schlepper eher ein Randphänomen.
Wien Der Ukraine-Krieg hat das Geschäft der Schlepper nach Angaben des Innenministeriums befeuert. Diese würden auch bei Migranten aus Ländern, die keine Chance auf Asyl in Österreich haben, “aggressives Marketing” betreiben. Sie kommunizierten, dass wegen des Kriegs die Grenzen in Europa offen sind, berichtet Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag. So registriere man derzeit besonders viele Aufgriffe von Staatsbürgern aus Indien, Pakistan, Algerien, Tunesien oder Marokko.

In Vorarlberg betreut die Caritas aktuell Flüchtlinge aus 46 Nationen. Von 2780 im Land versorgten Schutzsuchenden sind knapp 1700 aus der Ukraine. Schlepper an sich sind hier nur ein Randphänomen. Das liegt nach Auskunft der Landespolizeidirektion daran, dass Vorarlberg mehr ein Durchzugsland und kein Zielland von Flüchtlingen ist. “Die Flüchtlinge sind zum allergrößten Teil selbständig und nicht mit Schleppern unterwegs. So werden nur vereinzelt Schlepper von der Vorarlberger Sicherheitsexekutive beamtshandelt”, erklärt Landesrat Christian Gantner den VN.
Laut Schlepperbericht gab es 2021 österreichweit mit 41.612 die dritthöchste Zahl an Aufgriffen von Flüchtlingen in den vergangenen zehn Jahren. Höher waren die Zahlen nur in den von der Flüchtlingswelle geprägten Jahren 2015 und 2016. Für heuer deuten die Zahlen in den ersten fünf Monaten auf einen weiteren Anstieg hin.