Russland gibt Angriff auf Hafen von Odessa zu

Politik / 24.07.2022 • 22:43 Uhr
Einsatzkräfte rücken nach der Attacke zu Löscharbeiten aus, wie diese Aufnahme der Stadt zeigt. AP/Odesa City Hall Press Office
Einsatzkräfte rücken nach der Attacke zu Löscharbeiten aus, wie diese Aufnahme der Stadt zeigt. AP/Odesa City Hall Press Office

Moskau will US-Waffen zerstört haben. Selenskyj sieht „Barbarei“.

moskau, kiew Einen Tag nach den Einschlägen russischer Raketen im Hafen der ukrainischen Schwarzmeer-Metropole Odessa hat Moskau den international kritisierten Angriff mit der Zerstörung von US-Waffen begründet. Die Raketen seien auf ein Schiffsreparaturwerk abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mit. In dem Dock seien ein ukrainisches Kriegsschiff und ein Lager mit von den USA gelieferten „Harpoon“-Raketen zerstört worden. Die Ukraine hat der russischen Kriegsmarine mit solchen Raketen schon mehrfach schwere Schläge versetzt.

Zudem seien durch die Angriffe Anlagen zur Reparatur und zur Modernisierung des Schiffsbestandes der ukrainischen Seestreitkräfte außer Betrieb genommen worden, hieß es. Der Angriff am Wochenende hatte international Entsetzen ausgelöst, weil Russland gerade erst in Istanbul eine Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide auch aus diesem Hafen in Odessa unterzeichnet hatte. Die Vereinbarung hat weiter ihre Gültigkeit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Raketenschläge auf den Hafen als einen Akt „offensichtlicher russischer Barbarei“.

Russland hatte am Freitag in dem Abkommen zugesichert, Schiffe für den Export über einen Seekorridor fahren zu lassen und nicht zu beschießen. Auch die drei beteiligten Häfen dürfen demnach nicht angegriffen werden. Es geht dabei unter anderem um die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide. Die unter der Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei unterzeichnete Einigung sieht vor, die Exporte von einem Kontrollzentrum in Istanbul überwachen zu lassen.