Festnahmen nach Explosion auf Krim

Politik / 12.10.2022 • 22:47 Uhr
Rund um das Atomkraftwerk Saporischschja und in der benachbarten Region um Donezk gehen die Kampfhandlungen unvermindert weiter. afp
Rund um das Atomkraftwerk Saporischschja und in der benachbarten Region um Donezk gehen die Kampfhandlungen unvermindert weiter. afp

Verdächtige nach Brücken-Explosion auf Krim in Haft. AKW Saporischschja war erneut ohne Strom.

Kiew Wegen der Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke wurden nach Behördenangaben acht Personen festgenommen. Es handele sich um fünf Russen sowie drei Staatsbürger aus der Ukraine und Armenien, teilte der russische Geheimdienst FSB mit. Der Anschlag sei vom ukrainischen Militärgeheimdienst organisiert worden, behauptete der FSB. Am Samstagmorgen hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet.

AKW Saporischschja ohne Strom

Das umkämpfte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist innerhalb weniger Tage erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Die derzeit stillgelegten Reaktoren und die nuklearen Brennstofflager in dem russisch besetzten AKW mussten vorübergehend wieder mit Notstrom aus Dieselgeneratoren gekühlt werden, wie Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor Ort berichteten. Bis zum Nachmittag war der Ausfall wieder behoben. „Dieser wiederholte Netzausfall im AKW Saporischschja ist eine zutiefst beunruhigende Entwicklung“, schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter. Laut IAEA verfügt das größte Atomkraftwerk Europas über Dieselvorräte, um die Kühlsysteme etwa zehn Tage lang auch ohne externen Strom zu betreiben und einen Atomunfall zu verhindern. Russische Truppen beschossen am Mittwoch unterdessen weiter die Stadt Saporischschja und Teile der gleichnamigen Region. Dort und im benachbarten Donezk habe es in den vergangenen 24 Stunden mindestens 14 Tote und 34 Verletzte gegeben, teilte der Vizechef der ukrainischen Präsidialkanzlei, Kyrylo Tymoschenko, via Telegram mit.

Das ukrainische Militär meldete, es habe in der Region Cherson fünf Ortschaften erobert. Diese lägen im Bezirk Beryslaw, sagte der Sprecher des Einsatzkommandos Süd, Wladislaw Nasarow.

Iris-T SLM in Ukraine eingetroffen

Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat der Bundesregierung für die Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T SLM gedankt. Für die Menschen in der Ukraine bedeute es, besser gegen Angriffe geschützt zu sein, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur nach zuletzt heftigem russischen Raketenbeschuss. Die vereinbarte Lieferung von drei weiteren Systemen sei ein wichtiger Schritt, sollte aber um zusätzliche Waffensysteme ergänzt werden. Dazu seien Entscheidungen der Bundesregierung schon jetzt nötig.