Iranischer Justizchef ordnet harte Strafen gegen Protestanführer an

Politik / 13.10.2022 • 22:31 Uhr
Studierende demonstrieren vor der Universität in Teheran.AFP
Studierende demonstrieren vor der Universität in Teheran.AFP

Teheran „Ich habe unsere Richter angewiesen, keine unnötige Sympathie für die Hauptakteure dieser Unruhen zu zeigen und harte Strafen für sie zu verhängen“, zitierte die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Isna den obersten Richter Gholamhossein Mohseni Ejei.

Auslöser der seit Wochen anhaltenden Proteste war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini, die in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen die Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden bei den Protesten bisher 201 Menschen getötet. Die Unruhen haben sich zu einer der schwersten Krisen für die Führung in Teheran seit der islamischen Revolution von 1979 entwickelt. Der konservative Geistliche Ejei gilt als Hardliner. Die EU und die USA hatten ihn 2011 auf eine Sanktionsliste gesetzt wegen seiner Rolle als ehemaliger Geheimdienstminister bei der Niederschlagung von Protesten nach der umstrittenen Präsidentenwahl 2009.