„Nächster logischer Schritt wäre Abbau der Zelte“

Weiterhin keine Flüchtlinge bei Polizeischule untergebracht. Gantner sieht wegen zusätzlichen Plätzen keine Notwendigkeit.
Feldkirch Wie geht es mit den Zelten bei der Polizeischule in Feldkirch weiter? Dies blieb am Sonntag weiterhin unklar. „Aufgrund der sehr erfreulichen, derzeitigen Entwicklung in Vorarlberg“ gehe er davon aus, dass keine Flüchtlinge darin untergebracht würden, sagt der zustände Landesrat Christian Gantner (ÖVP) auf VN-Anfrage. „Der nächste logische Schritt müsste sein, sie abzubauen.“
Noch nicht belegt
Die Diskussion um die Zelte hatte vor knapp zwei Wochen begonnen. Wegen vollen Bundesquartieren errichtete die Bundesbetreuungsagentur BBU in mehreren Ländern, darunter Vorarlberg, auf Liegenschaften und Grundstücken des Bundes Zelte zur Flüchtlingsunterbringung. Bei der Polizeischule in Feldkirch Gisingen stehen bislang drei davon, sie sind weiterhin leer. 15 weitere wurden angeliefert. Die Vorgangsweise sorgte bei Land und Stadt für Unmut. Feldkirch hatte vergeblich auf das Baurecht und eine Campingverordnung hingewiesen.

Gantner teilte am Wochenende mit, dass Vorarlberg in den letzten drei Wochen über 200 neue Unterbridnungsplätze geschaffen habe. Das Land erfülle die mit dem Bund vereinbarte Quote zu 72,2 Prozent. Insgesamt befänden sich derzeit rund 3000 Menschen in der Grundversorgung. Von September auf Oktober hat Vorarlberg dem Asyllandesrat zufolge im Bundesländervergleich mit einem Plus von 68 Prozent die prozentuell höchste Steigerung bei der Aufnahme geflüchteter Personen. Er spricht grundsätzlich aktuell von einer herausfordernden Situation.
Container-Dörfer in Tirol
Wie die VN berichtete, ist mittelfristig geplant, eine Halle zur eröffnen. Diesbezüglich laufen Gespräche. Im benachbarten Bundesland Tirol sollen wiederum zwei Container-Dörfer entstehen, wie der dort zuständige Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) dem ORF mitteilte. Am Freitag waren 30 Asylwerber, welche die Nacht zuvor in Zelten verbracht haben, von Absam nach Kufstein gebracht worden. Die Zelte in der Tiroler Gemeinde stehen unterdessen nicht mehr. Bürgermeister Manfred Schafferer (SPÖ) hatte einen entsprechenden Bescheid ausgestellt, gegen den die BBU allerdings Beschwerde einlegte.