Russland feuert 50 Raketen ab

Die neue Angriffswelle soll eine Reaktion auf die Unterstützung aus dem Westen sein.
Kiew, Brüssel Die internationale Unterstützung für die Ukraine wird ab sofort über eine neue Geberplattform koordiniert. Nach Angaben der EU-Kommission nahmen die Teilnehmer am Donnerstag mit einer ersten Videokonferenz die Arbeit auf. Mit dabei waren demnach ranghohe Beamte aus der Ukraine und den EU- und G7-Staaten sowie Finanzinstitutionen wie die Europäische Investitionsbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank.
Wiederaufbau der Infrastruktur
Die internationale Geberplattform wird insbesondere den Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur in der Ukraine unterstützen. Sie soll nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dabei auch sicherstellen, dass Reformen und Investitionen miteinander verknüpft werden. Dies ist aus Brüsseler Sicht Voraussetzung für den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt.
Nach Angaben der Kommission haben die EU, ihre Mitgliedstaaten und die europäischen Finanzinstitutionen der Ukraine bisher bis zu 49 Milliarden Euro an Unterstützung gewährt. Mitinbegriffen sind dabei alle Arten von Hilfe, also auch Kredite und humanitäre Hilfen.
Russland hat unterdessen einen Tag nach der Zusage von Panzerlieferungen des Westens an die Ukraine sein Nachbarland massiv mit Raketen beschossen. Mitten im morgendlichen Berufsverkehr gab es ukrainischen Behörden zufolge eine ganze Welle von Raketenangriffen auf weite Teile des Landes. In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Bei Angriffen mit Drohnen und Raketen kamen nach Angaben der Behörden in Kiew am Donnerstag mindestens elf Menschen ums Leben. Weitere elf wurden verletzt, teilte der Sprecher des Zivilschutzdienstes, Olexander Chorunschyj, mit. Angriffe wurden am Donnerstag etwa aus der Hauptstadt Kiew, Winnyzja und Odessa gemeldet.
Gezielte Angriffe mit Drohnen
Seit Oktober greift Russland gezielt die kritische Infrastruktur in der Ukraine mit Raketen und Drohnen an. Immer wieder kommt es dadurch in weiten Teilen des Landes zu Stromausfällen. Die Heizung und die Wasserversorgung werden häufig ebenfalls unterbrochen. Wegen der Gefahr von Raketenangriffen ordnete das Energieunternehmen DTEK in der Früh die Notabschaltung der Stromversorgung in den Regionen Kiew, Odessa und Dnipropetrowsk an.
Je mehr Unterstützung die Ukraine aus dem Westen erhalte, desto größer werde die “Spezialoperation”, teilte der russische Chefverhandler bei den Gesprächen in Wien über militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle im Rahmen der OSZE, Konstantin Gavrilow, mit.