Weiter schwere Kämpfe um Bachmut

Britischer Geheimdienst bezweifelt russische Leistungsfähigkeit.
Kiew, Moskau, Brüssel Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bündnisstaaten zu weiterer Militärhilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland aufgefordert. „Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass Präsident Putin sich auf den Frieden vorbereitet“, sagte der Norweger am Rande von Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. „Er bereitet sich auf mehr Krieg vor, auf neue Offensiven und neue Angriffe.“ Die aktuellen Vorstöße russischer Truppen zeigen nach Einschätzung britischer Geheimdienste nicht den von Moskau gewünschten Erfolg.
Ungenügende Kampfkraft
„Das aktuelle operative Bild legt nahe, dass den russischen Kräften in den meisten Frontabschnitten der Vormarsch befohlen wird“, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Allerdings könnten sie an keiner Stelle genügend Kampfkraft bündeln, „um entscheidende Wirkung zu erzielen“. Die Russen wollten vermutlich einige Geländegewinne der Ukrainer aus dem Herbst rückgängig machen. „Es besteht eine realistische Möglichkeit, dass ihr unmittelbares Ziel darin besteht, nach Westen zum Fluss Scherebez vorzudringen.“ Die Söldnergruppe Wagner habe zuletzt weitere Geländegewinne im Norden von Bachmut erzielt.
Laut Stoltenberg geht es konkret darum, mehr Munition zu liefern und die Produktionskapazitäten hochzufahren – auch damit die eigenen Bestände wieder aufgefüllt werden. Es sei „äußerst wichtig, sicherzustellen, dass alle bereits gelieferten Systeme so funktionieren, wie sie sollten.“ Neben Munition sprach er etwa von Ersatzteilen und Wartung. Zudem sei es dringend notwendig, jene Waffen zu liefern, die bereits versprochen worden seien. Hier erwähnte Stoltenberg die deutschen Schützenpanzer Marder, die US-Schützenpanzer Bradley und Kampfpanzer wie den deutschen Leopard 2. Mit Blick auf die mögliche Lieferung von Kampfjets sagte er, die Diskussion darüber laufe, dies sei aber nicht das drängendste Thema.
„Absolut unbegründet“
Das russische Außenministerium hat währenddessen Vorwürfe zurückgewiesen, Russland plane einen Umsturz in der Ex-Sowjetrepublik Moldau. „Derartige Behauptungen sind absolut unbegründet und unbewiesen“, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa.